Premiere in der Stadtbibliothek Jugendliche tauschen bei Party Kleidung aus

Langenfeld. · Teilnehmer pflegen beim Geben und Nehmen in der Stadtblibliothek die Nachhaltigkeit.

Zeigt her eure Schuhe: Bei der Kleidertauschparty waren Rosalie (l.) und Amy mit Freude dabei.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Kleider zu tauschen statt ständig neue zu kaufen – dieser neue Trend schont den Geldbeutel und leistet einen Beitrag für den Klimaschutz. Laut einer repräsentativen Greenpeace-Umfrage von 2015 wird jedes fünfte Kleidungsstück in Deutschland nie getragen und landet nach einigen Jahren im Schrank am Ende auf dem Müll. Langenfelder Jugendliche organisierten jetzt gemeinsam mit der städtischen Mitarbeiterin Ingrid Graser im Sinne eines fairen und nachhaltigen Konsums eine Kleidertauschparty in der Stadtbibliothek.

Graser, die im Rathaus für die der Kinder- und Jugendbeteiligung zuständig ist, berichtet, dass bei den jungen Langenfeldern „das Thema Nachhaltigkeit im Moment sehr groß geschrieben wird“. Dessen Bedeutung unterstreicht Marcel Testroet von der Stadtbibliothek. „Daher möchten wir das Thema Nachhaltigkeit auch gerne umsetzen und die Interessen der jungen Leute mit aufgreifen.“

Für die Tauschparty hatten sich 13 Jugendliche bei der Stadtbibliothek angemeldet und kleine Tische mit Schuhen, Schals, Hosen und Shirts bestückt. Auch ganze Kleiderständer wurden aufgebaut. Rosalie (14) und Amy (15) wurden von den Eltern auf die Kleidertauschparty aufmerksam gemacht und wollten das „einfach mal ausprobieren“, wie sie sagen. Beide Mädchen hatten zuvor noch keine Erfahrung mit Kleidertauschbörsen gemacht und sind neugierig. Auch Jannis (12) beteiligt sich mit seinem Kumpel an der Aktion.

Die Stadtbibliothek hat einen Raum zu einer Umkleide umgestaltet. Dazu hatte sich eine Schneiderin bereit erklärt, den etwa zwischen zwölf und 25 Jahre alten Besuchern die getauschten Kleidungsstücke zu ändern oder zu verschönern. Damit es keinen Streit zwischen den Jugendlichen gibt, stehen die Organisatoren auch mit Rat und Tat zur Seite. So sei es zum Beispiel wichtig, dass nur Kleidung von etwa gleichem Wert getauscht würde. Leider habe eine ebenfalls angekündigte Kosmetikerin kurzfristig ihre Teilnahme abgesagt, so dass die Organisatoren keinen Ersatz mehr besorgen konnten. Bei der Party konnten sich die Jugendlichen auch mit ihren neuen Errungenschaften fotografieren lassen.

Ingrid Graser hofft bei Neuauflage der Party auf noch mehr Zulauf

Ingrid Graser freut sich über die gelungene Premiere. Sie hoffe, dass sich die Party rumspricht und es bei einer Neuauflage noch mehr Zulauf gibt. Nach ihren Worten ist es wichtig, „solche Ideen der Jugendlichen zu realisieren, mit denen sie versuchen, die Stadt ein wenig besser zu machen“. Ihr selber sei daran gelegen, „dass die Jugendbeteiligung nicht nur im Rathaus stattfindet“, so Graser.

In einigen anderen Städten wie Ratingen seien Kleidertauschpartys schon ein großer Erfolg. Und so wollen die Langenfelder Jugendlichen diese Idee weiterhin ausprobieren. Über die Stadtschülervertretung ­(SS­VL) können sich Mädchen und Jungen in Langenfeld auch sonst an den Prozessen der Stadt beteiligen.