Langenfeld 12,7-Kilo-Kürbis sorgt für Freude
Langenfeld. · Die offene Ganztagsbetreuung der Grundschule Götscher Weg schafft es im Wettbewerb „Vom Kompost zum Kürbis“ auf den dritten Platz.
Stolz zeigen die Kinder der Delphinklasse ihre gemalten Kürbisbilder aus Wasserfarben. Sie feiern ihren verdienten dritten Platz im Kürbiswettbewerb „Vom Kompost zum Kürbis“, der im gesamten Kreis Mettmann ausgetragen wurde. Bereits zum neunten Mal werden die Kürbisse in schulischen Einrichtungen für den Wettbewerb angebaut, der alle zwei Jahre stattfindet.
Zusammen mit Betreuerin und Pädagogin Carmen Zimmermann haben die Kinder der offenen Ganztagsbetreuung in der Grundschule Götscher Weg über das Jahr einen fast dreizehn Kilogramm schweren Kürbis heranwachsen lassen. „Man sieht den Kindern die Freude richtig an, wenn sie beobachten, dass aus ihren gesäten Samen Pflanzen wachsen“, freut sich auch Zimmermann. Die Nachwuchs-Gärtner seien sehr erstaunt gewesen, dass aus einem kleinen Samen ein riesiger Kürbis entstehen konnte.
Die Arbeit der Kinder und Betreuer scheint wortwörtlich Früchte zu tragen. Einen 12,7 Kilogramm schweren Kürbis heranzuzüchten erfordere viel „Liebe und Zuneigung“, beschreibt Zimmermann die offenbar nicht nur gärtnerischen Pflegeanforderungen. Die Kinder lernten dadurch den Bezug zur Natur kennen und würden von einem schönen Erlebnis geprägt, sagt sie. Die Pädagogin hofft, dass das Kürbisprojekt so nachhaltig wirkt, dass die kleinen Kürbiszüchter auch im Erwachsenenalter auf die Natur achtgeben und sie pflegen.
Anfang des Jahres pflanzten die Kinder im offenen Ganztag Kürbissamen in Blumentöpfe. Die daraus resultierenden Pflanzen gossen sie regelmäßig, um anschließend die schönsten und kräftigsten Exemplare für die „Auswilderung“ auszuwählen. „Am 19. Mai haben wir sie dann ins Beet umgepflanzt“, berichtet Zimmermann. Viele Kinder hätten beim Haken, Unkraut jäten und Gießen geholfen. Besonders kräftezehrend sei es gewesen, die Gießkannen quer über das Betreuungsgelände zu tragen. Auch die Corona-Regeln seien etwas hinderlich gewesen.
In der Corona-Zeit ist es wichtig, positive Erfahrungen zu machen
So mussten die kleinen Gärtner regelmäßig auf Abstände hingewiesen werden und auch die Mund-Nasen-Schutz-Masken seien an den heißen Sommertagen etwas unbequem gewesen, beklagt die diplomierte Montessori-Pädagogin, sieht in der Situation aber auch einen Vorteil: „Gerade jetzt in der Corona-Zeit ist es wichtig, auch positive Erfahrungen zu machen. Das Projekt hat allen viel Spaß und Freude bereitet.“ Das Wachstum der Pflanzen stehe dabei sinnbildlich für das Entstehen von etwas Neuem, dass einem auch Hoffnung für die Zukunft gebe. Die Zuchtergebnisse erfreuen auch Peter Wobbe-von Twickel, Abfallberater des Kreises Mettmann. „Das Interesse war dieses Jahr wieder sehr groß. Ich bin froh, dass wir den Kindern mit dem Kürbiswettbewerb die Kompostierung in praktischer Form nahe bringen können“, sagt er.
Sein Kollege Dirk Heinrichs von der städtischen Abfallberatung in Langenfeld ergänzt: „Es ist für die Kinder toll zu sehen, dass aus altem Grünzeug etwas neues wächst. Einen so großen Kürbis heranzuzüchten erfordert permanente Pflege.“
An dem Wettbewerb haben sich 82 Einrichtungen, davon fünfzehn in Langenfeld, beteiligt. Über 3700 Kinder konnten sich in der Kürbispflege beweisen. Die Kompostierungs- und Vermarktungsgesellschaft KDM im Kreis Mettmann hatte den Einrichtungen den Kompost zu Verfügung gestellt. Die Langenfelder Ganztagsbetreuung darf sich nun über eine Urkunde und einen Gewinn von 200 Euro freuen. „Das Geld wird in neue Spielsachen oder Gartenwerkzeuge für die Kinder investiert“, sagt Carmen Zimmermann. Jetzt mache sie aus den geernteten Kürbissen aber erst einmal Kürbiskuchen. Den ersten Platz belegte die städtische Kindertagesstätte (Kita) Rheinstraße in Mettmann mit einem Preisgeld von 300 Euro, während sich die katholische Kita St. Chrysanthus und Darita in Haan über 250 Euro und den zweiten Platz freuen darf.