Langenfelder setzen Prügelplan um Männer schlagen auf Fußballtrainer ein

Langenfeld/Hagen · Langenfelder Täter kommen mit Bewährungsstrafen wegen Körperverletzung davon.

Die Langenfelder kommen mit Bewährungsstrafen davon.

Foto: dpa/Oliver Berg

(Red) Mehr als 300 Zuschauer waren im Juni 2016 bei einem Fußballturnier in Hagen zu unfreiwilligen Zeugen einer brutalen Attacke geworden. In der Halbzeitpause der Begegnung von Cemspor Hagen gegen den TuS Schwerte hatten sechs Männer auf den Cemspor-Trainer eingeschlagen. Sie verletzten auch den Linienrichter, der zu Hilfe geeilt war. Das Publikum verharrte paralysiert auf den Zuschauerrängen – teils aus Angst, selbst zum Opfer des Übergriffs zu werden. So hatten es diejenigen erzählt, die später von einem Lokalsender interviewt worden waren.

Einer der Schläger soll Hamudi A. gewesen sein. Der Langenfelder Profi-Boxer war bereits in 2017 zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Nun wurde ein Mittäter (31) wegen Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Wegen der langen Verfahrensdauer gelten zwei Monate als vollstreckt. Der Langenfelder war ursprünglich wegen versuchten Totschlags angeklagt, eine Tötungsabsicht konnte das Gericht dem Angeklagten offenbar nicht nachweisen. Ein weiterer Mittäter aus Hagen wurde wegen der Anstiftung zu einer Straftat zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Langenfelder Yasin C. vorgeworfen, sich im Juni 2016 mit den Mittätern gegen 20.45 Uhr zum Sportgelände des TSV Fichte Hagen begeben zu haben. Die Männer sollen sogar noch Eintrittskarten für das Fußballturnier gekauft haben, bevor sie den zuvor gefassten Plan, den Cemspor-Trainer zu verprügeln, in die Tat umsetzten. Der Grund: Der nun verurteilte 43-Jährige aus Hagen soll selbst bei Cemspor Hagen gekickt und sich darüber geärgert haben, bei der Mannschaftsaufstellung nicht berücksichtigt worden zu sein. Er soll die Schläger angestiftet haben, selbst jedoch nicht beteiligt gewesen sein an dem Angriff auf seinen Trainer.

Der Cemspor-Trainer hatte einen Bruch des Handgelenks erlitten durch den Versuch, sich gegen die Tritte der Schläger mit den Armen zu schützen. Nachdem er dem Angegriffenen zu Hilfe geeilt war, wurde auch der Linienrichter Hasan G. zum Opfer der Schlägertruppe. Ihn hatte ein Schlag ins Gesicht getroffen, bevor er zu Boden ging und das Bewusstsein verlor. Danach soll ihm einer der Täter noch dreimal ins Gesicht getreten haben. Nasenbeinfraktur und Jochbeinfraktur: Es folgten zwölf Tage im Krankenhaus, eine Operation und das Einsetzen einer Metallplatte im Gesicht.