Laschet will Tempo So geht es in NRW nach dem Impfstopp weiter
Düsseldorf · Das Kabinett hat getagt und über die Impfungen in NRW diskutiert. Darauf hat sich die NRW-Politik geeinigt.
NRW steht bei den Corona-Schutzimpfungen kurz vor der Zwei-Millionen-Marke. Das Aussetzen der Impfungen mit Astrazeneca sei ein bedauerlicher Rückschlag, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf. Die „Schutzmauer“ um die durchgeimpften Bewohner von Alten- und Pflegeheimen wirke aber. Während es in dieser Gruppe zum Jahreswechsel noch über 5000 Infizierte gegeben habe, seien es jetzt nur noch 300 Infizierte und damit 94 Prozent weniger. Über 850 000 Menschen über 80 Jahre hätten bereits über 1,7 Millionen Impftermine in NRW vereinbart.
NRW impft weiter mit Reserveimpfstoffen
Nach dem Astrazeneca-Impfstopp soll zusätzlicher Impfstoff aus der Reserve genommen werden, der bei den Impfstoffen von Biontech und Moderna gebildet worden ist. „Meine Antwort ist, wir müssen das Tempo beim Impfen beschleunigen“, sagte Laschet.
Bisher wurden bei Biontech und Moderna rund 50 Prozent der Dosen zurückgelegt. Daraus sollen 150 000 Dosen entnommen werden. Laut Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sollen sie Eingliederungseinrichtungen und über 80-Jährigen zugutekommen.
Dortmund darf Schulen nicht schließen
Die drittgrößte NRW-Stadt Dortmund darf trotz steigender Infektionszahlen die Schulen nicht ab Mittwoch schließen. Das sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag nach einem Antrag der Stadt. Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) hatte die geplanten sofortigen Schließungen auch mit dem vorläufigen Impfstopp des Astrazeneca-Vakzins begründet.
Erzieher und Lehrer müssen warten
Nach dem Astrazeneca-Impfstopp sind derzeit nach Angaben der Landesregierung keine Impfungen bei der großen Gruppe der Kita-Erzieherinnen und Lehrer in Nordrhein-Westfalen möglich. Solange man nicht wisse, wie es mit Astrazeneca weitergeht und welche Mengen des Biontech-Impfstoffs im April genau zur Verfügung stünden, könne man derzeit die mit Astrazeneca vorgesehenen Impfungen bei Kita-Erziehern und Lehrer nicht machen, sagte Laumann.
Bei der Frage der Zweitimpfungen mit Astrazeneca könne er ganz beruhigt sein. Sie stelle sich frühestens Ende April. Der Abstand zur Erstimpfung betrage bei den vorerst ausgesetzten Impfungen mit Astrazeneca zwölf Wochen, es wäre auch nicht schlimm, wenn es 13 Wochen wären, erläuterte der Gesundheitsminister.
Kommunale Teststellen
In NRW sind inzwischen 1724 Teststellen für sogenannte kostenlose Bürgertestungen eingerichtet worden. Das teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag mit. Es seien dort bereits rund 100 000 Tests auf das Coronavirus gemacht worden, von denen 1210 positiv ausgefallen seien.
Keine Tourismus-Lockerung in Sicht
Laschet sieht angesichts der Corona-Entwicklung kaum Möglichkeiten, in der kommenden Woche neue touristische Spielräume zu gewähren. Angesichts steigender Neuinfektionsraten halte er touristische Öffnungen in Deutschland bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin am Montag für fraglich, sagte Laschet, der auch CDU-Bundeschef ist, am Dienstag in Düsseldorf. Dass wieder nach Mallorca gereist werden könne, sei den niedrigen Neuinfektionsraten dort zu verdanken. „Ich würde trotzdem nicht jedem empfehlen, jetzt dahin zu reisen“, sagte Laschet.
Am 22. März findet das nächste Treffen der Ministerpräsidenten mit Angela Merkel statt. Zum Impfgipfel haben sich die Ministerpräsidenten am Freitag, 19. März verabredet.