Erste Schulen boykottieren Öffnung Dortmund will alle Schulen dichtmachen - darf aber nicht

Dortmund/Düsseldorf · Dortmund will alle Schulen schließen, - darf aber nicht. Das hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann klargestellt.

Erste Boykotte wegen Corona: Dortmund will schon wieder alle Schulen dichtmachen.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die drittgrößte nordrhein-westfälische Stadt Dortmund darf trotz steigender Corona-Infektionszahlen die Schulen nicht ab Mittwoch schließen. Das sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag nach einem entsprechenden Antrag der Stadt. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) hatte die geplanten sofortigen Schließungen auch mit dem vorläufigen Impfstopp des Astrazeneca-Vakzins begründet.

Laumann sagte, bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 71,2 Neuinfektionen unter 100 000 Einwohner binnen einer Woche in Dortmund kämen Schulschließungen nicht infrage. Er kritisierte, dass der Stadt offenbar keine anderen Maßnahmen einfielen. Die wichtige Kennziffer der Sieben-Tage-Inzidenz steigt landesweit und lag laut Robert Koch-Institut am Dienstag in Nordrhein-Westfalen bei 82,9.

Oberbürgermeister Westphal hatte erklärt: „Wir sind der festen Überzeugung, dass es in diesem Moment überhaupt keinen Sinn macht, die Schulen zu öffnen. Deswegen haben wir den dringenden Appell an die Schulministerin, die Schulöffnung und das Hochfahren des Präsenzunterrichts sofort zu beenden.“ Aus Sicht der Stadt sei das Öffnungskonzept der Schulen geknüpft an Impfungen und Tests. Seit der Bekanntgabe des vorläufigen Impfstopps von Astrazeneca fehle die Geschäftsgrundlage für diesen Gesamtplan. Man habe die Lehrer mit Astrazeneca impfen wollen, das sei jetzt unmöglich.

Das Schulministerium in Düsseldorf hatte vor einigen Tagen landesweit vorgegeben, dass alle Schüler bis zu den Osterferien zumindest tageweise wieder in die Klassenräume zurückkehren - im Wechselmodus und in halber Klassenstärke.

(dpa/lnw)