Der kleine Laden mit ausgewählten Dingen wurde während der Schließung von vielen Besuchern vermisst Der ehrenamtlich geführte Museumsshop ist wieder offen

ALKENRATH · Der kleine Laden mit ausgewählten Dingen wird ehrenamtlich geführt und wurde während der Schließung von vielen Besuchern vermisst.

Alice Steinebach gehört zum Team der Ehrenamtlichen und freut sich, dass sie wieder Kontakt zu Kunden hat.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Wie schön, dass Sie endlich wieder öffnen.“ Das haben die die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen mehrfach gehört, seit sie bekanntgegeben haben, dass der Museumsshop mit der Ausstellungseröffnung im Museum Morsbroich wieder den Betrieb aufnimmt. Mit neuen, attraktiven Artikeln im Angebot, zusätzlich zu den bewährten hübschen Dingen, die man dort seit vielen Jahren kaufen kann. Und mit einem Begrüßungsrabatt von zehn Prozent, der den ganzen September über auf alle Artikel gewährt wird.

Mit dem Lockdown am 13. März schlossen sich auch die Türen des kleinen Ladens am Zugang zum Schlossgelände. „Wir hätten gerne schon zur letzten Ausstellung wieder eröffnet“, erzählt Organisatorin Alice Steinebach. Aber es dauerte seine Zeit, bis sich genügend Mitarbeiterinnen fanden, um die alten Öffnungszeiten wieder sicherstellen zu können. Alle arbeiten ehrenamtlich und verpflichten sich, einen halben Tag pro Woche im Laden zu stehen. „Wir sind alle mit dem Shop 16 Jahre älter geworden“, erklärt Steinebach, dass von den 30 Frauen nicht mehr alle bereit waren, unter Corona-Bedingungen weiterzumachen. Für einige war die Zäsur Anlass, sich aus Altersgründen oder wegen der familiären Situation zurückzuziehen.

Der Shop wird ausschließlich ehrenamtlich geführt und konnte so in der Vergangenheit schon manchen Betrag erwirtschaften, der dem Museum zu Gute kam. Unter anderem floss Gewinn in die Finanzierung des Künstlerbrunnens „Morsbroich Island“ von Jeppe Hein im Vorhof des Schlosses.

Inzwischen haben sich so viele Freiwillige gemeldet, dass der Dienstplan gefüllt ist. Zwei Mitarbeiterinnen sind immer vor Ort, damit eine weiter Kunden beraten und parallel die Museumskasse bedient werden kann, die nun auch wieder vom Schloss in den Shop zurückverlegt wird.

Bei zwei Schichten pro Tag an sechs Tagen pro Woche sind 24 Ehrenamtlerinnen nötig, rechnet Alice Steinebach vor. Sie war Frau der ersten Stunde. Vor rund 20 Jahren hat sie den damaligen Museumsleiter Gerhard Finckh bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Der meinte, die beste PR sei doch ein Museumsshop, erinnert sich Alice Steinebach, die bis dahin noch nie etwas mit Handel zu tun hatte. Finckh vermittelte den Kontakt zu Eske Nannen, die als Vorsitzende des Museumsvereins in der Kunsthalle Emden bereits einen solchen Shop installiert hatte.

16 Frauen hoben das Projekt Museumsshop aus der Taufe

Nach ähnlichem Muster starteten Alice Steinebach und anfangs 15 „Freundinnen des Museums“ das Projekt in Morsbroich, mit Erfolg. „Wir fangen hier auch manchen Frust auf“, erzählt sie. Beispielsweise wenn enttäuschte Besucher während der Umbauzeit vor verschlossenen Museumstüren standen und dann noch feststellen mussten, dass es nicht einmal Gastronomie gibt. In solchen Fällen geben die Damen einen Restaurant- oder Café-Tipp. Manche Besucher sind froh über ein laienhaftes Gespräch über eine Museumsausstellung. Das ganze Museumsshop-Team bekommt vor jeder Eröffnung eine Einführung in die aktuelle Präsentation.

Damit es keine Zeiten mehr gibt, in denen das komplette Areal tot ist, haben sich die Damen entschieden, den Shop auch während der Umbaupausen zu öffnen. Jetzt lohnt der Besuch einmal mehr, weil es neben den seit Jahren bewährten Klassikern wie besondere Haushalt-Accessoires, Bilderrahmen, Lampen und edle Büroartikel von Alessi, Stelton oder Räder, sowie Schmuckobjekten, Schals oder Handtaschen und Geldbörsen von Olbrish auch viele neue Waren gibt. Beispielsweise sind in dieser Woche Seidentücher mit Kunstmotiven in verschiedenen Größen eingetroffen oder weitere Varianten an Designerschmuck.

Das Besondere: Dank des ehrenamtlichen Verkaufsteams profitiert von jedem Kauf auch das Museum Morsbroich.