Altstadt-Geflüster Im Museum werden Kindheitserinnerungen wach

Kempen · Eine Spende der Eheleute Kox aus St. Tönis bereichert das Kramer-Museum

Zur Vorstellung der Ausstellungsstücke kamen Bürgermeister Volker Rübo, Aloys und Ingrid Kox sowie Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese.

Foto: Norbert Prümen

Achtung, jetzt wird es nostalgisch: Im Ausstellungsraum des ersten Stocks im Kulturforum Franziskanerkloster werden ganz viele Erinnerungen wach. „So eine Dampfmaschine hatte ich auch“, stellte zum Beispiel Bürgermeister Volker Rübo fest. Und auch wer mit Murmeln geklickert, am Kinderkaufladen verkauft oder mit einer Kindernähmaschine genäht hat, wird sich vielleicht in seine Kindheit zurückversetzt fühlen. Denn das Ehepaar Aloys und Ingrid Kox aus St.Tönis hat dem Kramer-Museum rund 170 Exponate aus ihrer umfangreichen Spielzeugsammlung geschenkt, die nun erst einmal im Ausstellungsraum gezeigt werden und später die Ausstellung zur Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts bereichern sollen. Rübo lobte, wie wunderbar es sei, dass es Sammler gebe, die ihre Objekte mit der Öffentlichkeit teilen. Mit einer Puppe sei es vor 40 Jahren losgegangen, blickte Aloys Kox auf die Anfänge der Sammelleidenschaft zurück. Zwischenzeitlich war es mit mehr als 7500 Objekten eine der umfangreichsten Sammlungen Deutschlands. Ein weltweites Netz aus Kontakten ist über diese Sammelleidenschaft entstanden. Auch aus China und Japan gab es Interessenten für die Sammlung. Aber dort hätten die Besucher einer Ausstellung gar nicht diese Verbundenheit zu den Objekten wie hier, so Aloys Kox. Den Eheleuten ist wichtig, dieses Kulturgut zu bewahren und damit den Kempenern dauerhaft eine Freude zu machen.

Puppen-Bettchen von Arnold

Mittlerweile konnten schon mehrere Museen, darunter auch das Spielzeugmuseum im Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath, von Spenden der Familie Kox profitieren. Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese, Doris Morawietz und Matthias Sandmann vom Museum durften aus dem Fundus auswählen. Das Spielzeug passe gut zur vorhandenen Ausstellung. „Es macht deutlich, welchen Stellenwert Kindheit schon in der früheren Zeit hatte“, sagt Doris Morawietz. Elisabeth Friese freut sich besonders über zwei Puppen-Bettchen, die von der ehemaligen Kempener Firma Arnold gefertigt wurden. Und auch die Musik-Instrumente gefallen ihr sehr. Ist doch das Franziskanerkloster auch ein Haus der Musik.

Gitarrenmusik aus Kuba

Musik erklingt ja nach der erzwungenen Corona-Pause längst schon wieder in der Paterskirche: Am Dienstag, 15. September, kommt der gebürtige Kubaner Joaquin Clerch mit lateinamerikanischer und spanischer Gitarrenmusik. Eigentlich wollte Clerch mit dem Flamenco-Gitarristen Javier Conde nach Kempen kommen, doch das ist nun wegen der Corona-Pandemie leider nicht möglich. Stattdessen präsentiert Clerch sein Solo-Programm „Allá donde se habla el castellano“, dazu gehört unter anderem Paco de Lucia, Manuel de Falla und Astor Piazzolla. Karten zum Preis von 15,50 Euro, ermäßigt zwölf Euro im Vorverkauf sind im Kulturforum an der Burgstraße  erhältlich, Tel. 02152/9174120.

Feierabend-Shopping am Freitag

Wie schon mal berichtet, will sich der Werbering Kempen ja reinhängen, um trotz abgesagter Feste Besucher zum Einkaufen in die Altstadt zu locken. Bei Facebook macht die Händlergemeinschaft schon mal auf eine Aktion aufmerksam: Am nächsten Freitag, 4. September, wird es ein „Feierabend-Shoppen“ geben. Bis 22 Uhr kann man dann in Ruhe durch die Geschäfte bummeln. Wer denkt da nicht an die schönen lauen Sommerabende mit Schlendern und Schauen bei den Feierabendmärkten? Gefühlt ist dieses unbeschwerte Treffen ja schon ewig her. Da wird der Flüsterer gleich wieder nostalgisch.