Bericht im Tönisvorster Seniorenausschuss Tönisvorst muss in der Pflege handeln
St Tönis · (barni) Was die Pflege von älteren Menschen betrifft, gibt es in der Stadt Tönisvorst noch Handlungsbedarf. Das machte jetzt Jens Loebbert von der Pflegebedarfsplanung des Kreises Viersen im Tönisvorster Ausschuss für Vielfalt, Jugend, Senioren, Gesundheit, Soziales und frühkindliche Bildung deutlich.
Die vollstationäre Dauerpflege ist die geeignete Unterbringung für Senioren mit starken Beeinträchtigungen. Wer in einer normalen Wohnung nicht mehr klarkommt, für den sind Servicewohnungen möglicherweise das Richtige. Kurzzeitpflegeplätze empfehlen sich für Senioren, die für einen überschaubaren Zeitraum, etwa wenn die Kinder in Urlaub sind, nicht allein zu Hause bleiben können.
Außerdem gibt es die Tagespflege als Unterbringungsform für alte Menschen, auf die abends und nachts andere Personen wie etwa nahe Angehörige achten. So viel zur Theorie. In der Praxis sieht es so aus, dass diese unterschiedlichen Angebote in den einzelnen Gemeinden in sehr unterschiedlichem Maße verfügbar sind, sagte Loebbert. Auch in Tönisvorst gebe es Defizite.
Manchmal, wenn das Treppensteigen schwerfällt, wäre schon eine barrierefreie Wohnung die richtige Wahl. Sie sind im Kreis Viersen jedoch rar. Kreisweit sind aktuell 1040 barrierefreie Wohnungen registriert. Weitere 96 sind in Planung. In Tönisvorst fiel dem Pflegeplaner besonders auf, dass es an sogenannten Servicewohnungen mangelt. Die Empfehlung aus dem Kreis: Es sollten für Tönisvorst rund 190 zusätzliche Wohnungen mit Service geplant werden.
Zusätzliche Plätze in
der Tagespflege angemahnt
Im Bereich der Tagespflege besteht ebenfalls Handlungsbedarf: In Tönisvorst geht es um 22 zusätzliche Plätze. Die Planer aus dem Kreishaus mahnen für Tönisvorst auch den Bedarf für 27 weitere Tagespflegeplätze an. Positiv ist, dass kreisweit nur ein Mehrbedarf von 19 Plätzen im Bereich der stationären Pflege ermittelt wurde. Das bedeutet, dass kein weiteres Pflegeheim geplant werden muss.
Jens Loebbert sieht die Möglichkeit, dass bestehende Einrichtungen mit weniger als 80 stationären Dauerpflegeplätzen im Rahmen von Kapazitätsausweitungen diese Mehrbedarfe bedienen könnten. Im Rahmen der anschließenden Diskussion im Ausschuss erklärte Loebbert, man brauche geeignete Grundstücke, Investoren und Anbieter, um das Defizit an Servicewohnungen abzubauen. Patentrezepte gebe es keine.