Hochqualifizierte Täter Autodiebe stehlen oft in Gladbach
Mönchengladbach. · Alleine in den vergangenen acht Tagen wurden in der Stadt zehn Pkw gestohlen.
Der Besitzer hatte seinen Wagen gerade einmal eine halbe Stunde alleine gelassen. Gegen 21.15 Uhr hatte er den schwarzen VW Golf 7 am vergangenen Freitag auf dem Parkplatz „Backeshof“ in Mülfort abgestellt, bei seiner Rückkehr war das Fahrzeug weg. Gestohlen. Auf dem Boden des Parkplatzes fand er nur noch Scherben.
Das ist ein Auto, von insgesamt zehn, die in alleine in den vergangenen acht Tagen in Mönchengladbach gestohlen wurden. Dazu kommen drei versuchte Pkw-Diebstähle. Besonders abgesehen haben es die Täter auf BMW und VW Golf. Fünfmal nahmen sie Autos der Bayerischen Motoren-Werke ins Visier, viermal die Wolfsburger Automarke.
Im vergangenen Jahr wurden im Stadtgebiet insgesamt 136 Autos gestohlen. Das war eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 21 Fälle. Damit liegen die Mönchengladbacher Zahlen nicht im Trend. Bundesweit gab es nämlich weniger Autodiebstähle.
Die Täter werden
selten erwischt
Laut Bundeskriminalamt (BKA) werden die gestohlenen Autos oft international verschoben. Die Täter: häufig hoch qualifizierte, spezialisierte und in der Regel arbeitsteilig vorgehende Banden. Möglicherweise sind die vielen Autobahnanschlüsse in Mönchengladbach und die Nähe zur niederländischen Grenze der Grund dafür, dass in Mönchengladbach so viele Autos gestohlen werden. In der Stadt lag die Aufklärungsquote bei Pkw-Diebstählen im vergangenen Jahr bei 19,1 Prozent. Erwischt werden die Täter also selten. Aber manchmal geschieht es dann doch, so wie in der Nacht auf den 1. Oktober. Da konnte die Polizei einen 17-Jährigen aus Litauen stellen. Er war auf dem Weg in die Niederlande mit einem zuvor in Wickrathberg gestohlenen BMW M 5.
Genauso diesen Typ wollten Täter auch in der Nacht zum vergangenen Sonntag stehlen. Dass dieses hochwertige Auto noch bei seinem Besitzer ist, ist einem Taxifahrer zu verdanken. Der war gegen 2.10 Uhr mit einem Fahrgast auf der Hardterbroicher Allee unterwegs. Als er den Wagen bemerkte, an dem das Warnblinklicht aktiv war. Auffällig waren auch die am Boden liegenden Scherben. Der Taxifahrer setzte seinen Fahrgast ab, informierte die Polizei und kehrte zu dem BMW mit Keyless-Go-System zurück. Die alarmierten Beamten entdeckten das eingeschlagene Beifahrerfenster. Der BMW-Besitzer berichtete, dass er kurz vor dem Eintreffen der Polizisten vom akustischen Alarm seines Autos geweckt worden sei.
In der gleichen Nacht konnte ein weiterer Diebstahl verhindert werden. Auch in diesem Fall handelt es sich um einen BMW (in dem Fall X2), auch dieser besitzt ein Keyless-Go-System. Der Besitzer hatte gegen 1.15 Uhr zufällig zwei dunkel bekleidete Personen gesehen, die sich an seinem geparkten Auto an der Straße Biesel in Giesenkirchen zu schaffen machten. Eine der Personen beschäftigte sich mit der Fahrertür, während eine zweite Person nahegelegene Häuser abging. Die Polizei geht davon aus, dass der zweite Täter – mit entsprechenden Utensilien ausgerüstet – auf der Suche nach dem Empfang zum Autoschlüssel war. Als der Besitzer laut „Ich hole die Polizei“ rief, flüchteten die Diebe.