Polizei schnappt zweiten Tatverdächtigen Beamte fassen zweiten Verdächtigen
Neuss/Mönchengladbach · Versuchte Tötung eines Neussers – zweiter Tatverdächtiger wurde festgenommen.
Jetzt sind beide mutmaßlichen Täter gefasst, die versucht haben sollen, am 27. Juni einen Neusser (39) in Mönchengladbach-Wickrath zu töten. Am Mittwoch hat die Polizei den Aufenthaltsort eines 32-Jährigen aus Mönchengladbach ausfindig machen können. Er soll zusammen mit einer Komplizin die Mordpläne geschmiedet haben. In den späten Abendstunden war der Zugriff. Die Polizei nahm den Verdächtigen mit Unterstützung von Zivilfahndern und eines Diensthundeführers in einer Mönchengladbacher Wohnung fest. Er habe keinen Widerstand geleistet, so die Polizei. Nach intensiven Ermittlungen war die Mordkommission auf die Spur des per nationalem und internationalem Haftbefehl Gesuchten gekommen. Er sitzt nun wegen versuchten Mordes in U-Haft.
Passanten hatten das Opfer (39) am 27. Juni auf einem Feldweg in Wickrath gefunden. Der Mann war war blutüberströmt und lebensgefährlich verletzt – durch „starke dumpfe Gewaltanwendung“, wie die Polizei sagt. Näheres will die Mordkommission dazu nicht sagen. Auch über eine mögliche Tatwaffe ist in der Öffentlichkeit nichts bekannt. Die Fahndung nach dem Täter verlief erst einmal erfolglos. Auch die Identität des Opfers blieb zunächst unklar. Bei dem Mann waren keine Papiere und keine persönlichen Dinge gefunden worden. Hinweise auf die Personalien brachte ein in der Nähe des Tatorts gefundenes Auto.
Ermittlungen der eingesetzten Mordkommission „Karl“ im Umfeld des Neussers hatten zu einer 46-jährigen Frau und einem 32 Jahre alten Mann geführt. Beide kommen aus Mönchengladbach. Die tatverdächtige Frau ist bereits am 28. Juli von der Polizei festgenommen worden.
Unklar ist, wie die Tatbeteiligung der 46-Jährigen aussieht
Von dem 32-jährigen Mann fehlte den Ermittlern zunächst jede Spur. Am Dienstag ging die Polizei mit einem Fahndungsfoto an die Öffentlichkeit. Nun wurde die Festnahme verkündet. Über die Motive macht die Polizei weiterhin keine näheren Angaben, sagt nur so viel: „Die Motivlage dürfte einerseits im persönlichen, beziehungsbedingten Bereich liegen und andererseits finanziell motiviert sein.“ Auch die Frage, in welcher Beziehung die Tatverdächtigen zum Opfer stehen, bleibt noch unbeantwortet. Unklar ist auch, wie die Tatbeteiligung der 46-Jährigen aussieht: Half sie beim mutmaßlichen Mordversuch unmittelbar mit? War sie Mitwisserin oder Anstifterin? Erklärungen dazu wird es vielleicht erst bei der Gerichtsverhandlung geben. Die wird wahrscheinlich in spätestens sechs Monaten beginnen. In der Regel dürfen mutmaßliche Straftäter nicht länger als ein halbes Jahr bis zum Prozessbeginn in U-Haft bleiben.
Das Opfer konnte lange nicht vernommen werden. Er wurde auf der Intensivstation behandelt und musste mehrfach operiert werden. Mittlerweile hat sich sein Gesundheitszustand laut Polizei stabilisiert.