Anklage: fünffach versuchter Mord
Weitere Zeugenaussagen im Fall des Familienvaters Detlef H..
Mönchengladbach. Unter Tränen hatte Detlef H. (47) zum Prozessauftakt gestanden, das Mehrfamilienhaus an der Bergerstraße, in dem seine Ex-Ehefrau mit den beiden gemeinsamen Kindern lebte, in Brand gesteckt zu haben. Dabei soll er am 12. August 2011 Benzin in den Eingangsbereich sowie in den Briefkasten geschüttet und angezündet haben.
Fünf Menschen hätten sterben können — zwei weitere Männer waren damals im Haus. Nur durch Zufall blieb die Katastrophe aus. Die Anklage lautet auf fünffachen versuchten Mord.
Gestern sagte vor dem Landgericht unter anderem der Taxifahrer aus, der H. zum Tatort gefahren und abgeholt hatte. Obwohl — wie sich später herausstellte — sein Fahrgast mehr als zwei Promille im Blut hatte, habe er zwar angetrunken, nicht aber betrunken gewirkt, berichtete der Fahrer.
Als er H. absetzte, habe dieser angekündigt, nur zehn bis 15 Minuten zu benötigen. Er werde bei der Zentrale dann wieder ein Taxi bestellen. Mindestens eine Plastiktüte habe der Angeklagte dabei gehabt.
Weil der Fahrer in der Nähe auf die nächste Fahrt gewartet hatte, bekam er auch die Abholung von H. zugeteilt. Der habe dann nach Brand gerochen und geknurrt, er solle nicht so viel fragen. Der Taxifahrer fühlte sich sogar bedroht.
Auf die Frage, ob er denn etwas „angestellt“ habe, habe der 41-Jährige geantwortet: „Manche müssen’s eben spüren.“ Daraufhin hatte ihn der Fahrer abgesetzt und die Polizei gerufen.
Die beiden Männer, die sich in der Erdgeschoss-Wohnung aufhielten, sagten aus, sie hätten einen Knall gehört, die Wohnungstür geöffnet, Rauch gesehen und waren über die Terrasse geflüchtet. H.s Ex-Frau und die Kinder waren durch Nachbarn gerettet worden. Der Prozess wird am Mittwoch mit weiteren Zeugen fortgesetzt.