„Big Air“ will profitabel werden
Trotz 20 000 Zuschauern war das Event im vergangenen Jahr ein Minusgeschäft. Am 1. Dezember startet der nächste Versuch.
Der Frühling ist noch gar nicht richtig da, da wirft bereits der Winter einen Schatten voraus. Einen ziemlich gewaltigen, denn die Rampe, von der sich am 1./2. Dezember Snowboarder und Freestyle-Skifahrer stürzen werden, ist 49 Meter hoch. Die „Arag Big Air“ genannte Veranstaltung zog bei der Premiere im Vorjahr 20 000 Besucher in den Sparkassenpark, die sich nicht nur am Sport, sondern auch an den Bands Absolute Beginner und Sportfreunde Stiller erfreuten.
Das gesamte Investitionsvolumen betrug damals laut August Pollen, geschäftsführender Gesellschafter der Allrounder Mountain Resort GmbH, 1,4 Millionen Euro. „Die Premiere war nicht rentabel“, sagt er, der mit der Idee des „Big Air“ bei Michael Hilgers, geschäftsführender Gesellschafter des Hockeyparks, offene Türen einlief. Beide tragen bei der Veranstaltung ein „persönliches Risiko“, wie Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners es nannte, da die Stadt „im Ideellen“ helfe.
August Pollen, geschäftsführender Gesellschafter der Allrounder Mountain Resort GmbH
Nun hoffen die Veranstalter, dass sich das Big Air in diesem Jahr rentiert, und sie sind guter Dinge: „Alle Sponsoren haben direkt signalisiert, dass sie wieder dabei sind“, berichtet Pollen. „Und wir konnten ja aus dem Vorjahr viel vorweisen: 20 000 Besucher, sensationelle Fernsehquoten mit 19 Prozent Marktanteil am Samstag, insgesamt fünfeinhalb Stunden Sendezeit und 160 Millionen Kontakte online in den Medien.“ Das zieht.
Seine Firma fertigt den Schnee in der Skihalle in Neuss und transportiert die 1000 Kubikmeter dann im Sattelzug nach Gladbach. „Das ist schon eine Logistik“, sagt Pollen. „Letztes Jahr haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir den Schnee auf dem steilen Konstrukt zum Halten bekommen. Nachher war das Problem: Wie kriegen wir das wieder weg? Der war ordentlich festgefroren. Wir mussten dann einzelne Blöcke abschneiden wie die Eskimos. Das hat ewig gedauert.“
Das ist eines der Details, die es zu verbessern gilt, was Pollen als „treibende Kraft“ sieht, warum er und Hilgers das Big Air im Sparkassenpark fortführen wollen. Rundum zufrieden mit der Premiere zeigte sich Lisa Zimmermann: „Es war schön, dass die Familie da war. Auf der Leinwand konnte man sehen, dass meine Oma viel Spaß hatte“, sagte die erste deutsche Gewinnerin der „X-Games“, die in der Szene sogar noch höher angesiedelt werden als Olympische Spiele. Für Olympia 2018 in Südkorea werden übrigens in Gladbach die Tickets vergeben, wie Pollen hervorhob.
Auch abseits des Sports wird es interessant: „Es kommen zwei deutsche Top-Bands, die jeweils Echos gewonnen haben und in diesem Jahr Headliner oder Co-Headliner bei großen Festivals sind“, sagte Hilgers, der die Namen deshalb allerdings nicht verraten konnte. Infrage kommen nach der Beschreibung Die Toten Hosen, Broilers, Revolverheld oder AnnenMayKantereit.
www.arag-bigair.com