Bruderschaften feiern ihre Schützenfeste mit prächtigen Paraden
In Hardt, Wanlo, Neuwerk und Bettrath standen die Feste an. Der Hardter König Herbert Aretz überraschte mit britischer Militärmusik.
Der Höhepunkt eines jeden Schützenfestes sind eigentlich nicht die ausgelassenen Abende im Festzelt, sondern die Paraden. Beim Fest der St.-Nikolaus-Bruderschaft Hardt war es genau andersherum. Als die Bruderschaftler am Samstagabend gemütlich bei einem Bier zusammensaßen, formierten sich draußen elf Herren, die mit Dudelsäcken und Snaredrums ins Festzelt einzogen und dort eine Show hinlegten, die Hardt noch nicht gesehen hat. Die Musiker waren eine Überraschung von König Herbert Aretz und gehören allesamt der renommierten Formation „The Crossed Swords Pipes & Drums“ an. Sie wurden 2007 von General Major Melvin, dem damaligen Befehlshabers der britischen Streitkräfte im Hauptquartier Rheindalen, gegründet und spielten schon beim Royal Edinburgh Military Tattoo zu Ehren der Queen.
„Ich habe sie vor einiger Zeit einmal gesehen. Meine Frau hatte die Idee, die Truppe zu unserem Schützenfest einzuladen“, erzählte König Herbert Aretz.
Der Auftritt der britischen Militärmusiker war nur eine Besonderheit des Festwochenendes. Eine zweite ereignete sich gestern Morgen während des Festhochamtes. Die St.-Nikolaus-Bruderschaft hat eine neue Fahne gestalten lassen. „Die alte stammte aus dem Jahr 1962. Paramentsticker Hubert Schüler hat die neue gestaltet“, berichtete Präsident Hermann-Josef Hauser. Aus der alten wurden der Heilige Nikolaus und das Nikolauskapellchen herausgeholt und in die neue Fahne eingesetzt. Die Rückseite zeigt das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz.
Drei Paradeblöcke marschierten gestern auf und boten ein höchst ansehnliches Bild. Christoph Heinrichs, Jochen Lüngen, Jochen Stappmanns und Ingo Hommen erhielten indes das Silberne Verdienstkreuz. Der Hohe Bruderschaftsorden ging an Fred Hendricks und Werner Stops.
Die Mitglieder der St.-Antonius-Sebastianus-Bruderschaft Wanlo 1400 zeigten bei ihrer Parade wieder einmal ihre Vorliebe für viele Farben. So präsentierten sich die Gruppen in grünen, blauen, roten, violetten und weißen Uniformen. Für die Husaren waren die diesjährigen Paraden die letzten. Im 45. Jahr des Bestehens beenden sie aus Altersgründen ihre aktive Zeit. „Der Zug hat neunmal den Schützenkönig und die Schützenkönigin gestellt, und sie alle sind hochdekoriert“, lobte Thomas Blumenhoven, zweiter Brudermeister, anerkennend die Senioren. Blumenhovens persönlicher Höhepunkt des Schützenfestes war auch in diesem Jahr der Festumzug durch den Ort, wenn auch Gruppen aus den Nachbarschaften Wickrath und Hochneukirch dabei sind.
Gleich vier Bruderschaften aus Bettrath und Neuwerk feierten derweil zusammen ihre Frühkirmes: die St.-Maria-Junggesellen—Bruderschaft und die St.-Barbara-Bruderschaft aus Neuwerk sowie die St.-Johannes-Junggesellen-Bruderschaft und die St.-Maria-Männer-Bruderschaft aus Bettrath. Strahlender Sonnenschein brachte die Königshäuser und die Bruderschaften so richtig in Schützenfest-Stimmung. Auch für den heutigen Montag ist noch gutes Wetter angesagt, wenn die vier Bruderschaften um 18.30 Uhr in Bettrath zur „Großen Parade“ antreten.
Gestern trafen nach vielen Aktionen die Tage zuvor erstmals alle vier Bruderschaften zusammen: beim „Prunk“, dem großen Prunkumzug durch Neuwerk. „Ein Highlight war aber auch das Höhenfeuerwerk“, schwärmte Ulrich Thees, König der St-Barbara-Bruderschaft.