Das „Mfi-Fieber“ steigt

Neues Zentrum: Stadt und EWMG arbeiten mit Hochdruck.

Düsseldorf. Der Countdown läuft - für ein neues Einkaufszentrum im Bereich altes Schauspielhaus, Theatergalerie bis Lichthof. Am Dienstag diskutieren Bezirksvertretung Nord und Stadt-Planungsausschuss in einer Sondersitzung über das Großprojekt.

Am 22. Dezember will der Stadtrat entscheiden, ob der Investor Mfi das Filetgrundstück altes Theater kaufen kann und den Bereich als Handels- und Dienstleistungscenter entwickeln darf.

Mfi steht für Management für Immobilien. Die Essener scheinen fest entschlossen, in Stadtmitte kräftig zu investieren - rund 150 Millionen Euro.

Derzeit wird in der Stadtverwaltung geplant, und auch bei der federführenden Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG ist man fast ausschließlich auf Mfi getrimmt. Wie berichtet, sind für das Riesen-Projekt Umplanungen erforderlich.

Mfi wird das Iduna-Haus nicht kaufen, weil zu teuer. Ursprünglich sollte der Altbau abgerissen, die Fläche für den Neubau verwendet werden. So bleibt "der Lange" stehen und wird umplant - kein schöner Anblick.

Entscheiden muss die Politik auch darüber: Wird die Viersener Straße/Stepgesstraße im Umfeld der Mönchengladbach-Arcaden (so soll das Centro heißen) und in Höhe des neuen Platzes am Sonnenhaus für Autos gesperrt.

In Richtung Berliner Platz (und umgekehrt) gäbe es keinen Kfz-Verkehr mehr. Die Trasse würde für Fußgänger, Radfahrer, Busse und Rettungsfahrzeuge reserviert.

Diese Sperrung führt dazu, dass umliegende Straßen und Knotenpunkte wie schon beim früheren Centro-Projektentwickler ECE um- bzw. ausgebaut werden müssten. Beispiel: Kreuzungen von Berliner- und Bismarck-Platz.

Wurden beim ECE-Projekt auch wegen des Tunnels unter der Steinmetzstraße (so sollten die Galerie-Teile verknüpft werden) über 14 Millionen Euro für "Infrastruktur-Maßnahmen" in den Stadtetat gesetzt, so sind jetzt "nur" noch mehr als zwei Millionen Euro erforderlich.

Genauer betrachtet, sind es mehr, denn Stadtkämmerer Bernd Kuckels (FDP) wird den Grundstücksverkauf Schauspielhaus an Mfi nicht auf der Einnahmenseite verbuchen.

Die zirka vier Millionen Euro fließen ebenfalls in "verkehrliche Maßnahmen". Die zwei Millionen Euro legt Kuckels also drauf.