Drei Hauptschulen droht die Auflösung
Neuer Schulentwicklungsplan könnte für zentrale Änderungen in der Schullandschaft sorgen.
Entschieden ist noch nichts, aber der Schulentwicklungsplan 2017 bis 2022 für die Sekundarstufe I, der am Mittwoch im Schulausschuss vorgelegt wird, könnte für weitreichende Änderungen in der Mönchengladbacher Schullandschaft sorgen. Sollte sich die Politik dafür entscheiden, mehr Gesamtschulplätze zu schaffen, dann müssten einige Hauptschulen in der Stadt daran glauben. Denn: „Für einen Schulneubau haben wir kein Geld“, sagt Schuldezernent Gert Fischer.
Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall. Wenn sich auch die steigenden Geburtenzahlen in der Sekundarstufe I in den kommenden Jahren noch nicht bemerkbar machen, so ist es doch eng geworden in den Realschulen. Denn die Übergangsquoten von den Gymnasien zu den Realschulen ist gestiegen. Gleichzeitig werden von dort weniger Schüler an die Hauptschulen abgegeben. Dort kommt es also zu räumlichen Engpässen. Doch bevor nach Erweiterungsmöglichkeiten für die Realschulen gesucht wird, müssen die Politiker erst eine Entscheidung zum Schulsystem fällen, sagt Fischer. Zum neuen Schulentwicklungsplan gab es nämlich auch einen politischen Beschluss. Und in dem war unter anderem der Auftrag enthalten, konkrete Maßnahmen zu benennen, wie man den Anmelde-Überhang an den Gesamtschulen reduzieren kann. Dort müssen nämlich jährlich rund 300 Kinder abgewiesen werden.
Eine Lösung könnte laut der Verwaltung sein, die Zügigkeit an den bestehenden Gesamtschulen zu erhöhen. „Die Espenstraße hat bereits sechs Züge, und die Gesamtschule Stadtmitte ist gerade im Aufbau befindlich. Deshalb könnten die beiden Schulen nach unserer Ansicht nicht erweitert werden“, sagt Harald Weuthen, Leiter des Fachbereichs Schulen und Sport. Für alle anderen vier Gesamtschulen gibt es nun aber mindestens einen Vorschlag zur Erweiterung. Über folgende Varianten werden die Politiker nun beraten müssen.
Erhöhung der Regelzügigkeit an der Gesamtschule Hardt auf sechs in der Sekundarstufe I: Dafür müsste die Schule einen Teilstandort bekommen. Infrage dafür käme die Hauptschule Rheindahlen. Die müsste dann auslaufend aufgelöst werden. Zur Erfüllung des nötigen Raumprogramms wären nach Ansicht der Verwaltung nur geringere Umbaumaßnahmen nötig, allerdings ist die Schule im Rahmen des Gemeinsamen Lernens zur Schwerpunktschule für körperlich-motorische Entwicklung bestimmt worden. Es müssten also unter anderem Pflegeeinrichtungen und Barrierefreiheit geschaffen werden.
Die Hans-Jonas-Gesamtschule bekommt zwei Züge hinzu. Ein neuer Teilstandort könnte in der katholischen Hauptschule gleich nebenan entstehen, die dann aufgelöst werden müsste. Allerdings reichte die Zahl der Anmeldungen an der Neuwerker Gesamtschule in den vergangenen Jahren nur aus, um die vier bestehenden Züge zu füllen.
Die Gesamtschule Volksgarten wird aufgestockt: Auch hier wäre ein zusätzlicher Teilstandort nötig. Die Verwaltung schlägt das Schulgebäude am Karl-Barthold-Weg vor, das noch bis zum Ende des laufenden Schuljahres von der Gesamtschule Stadtmitte genutzt und danach frei wird. Allerdings müssten noch fehlende Fachräume eingerichtet werden.
Die Regelzügigkeit der Gesamtschule Rheydt-Mülfort wird erhöht — auf sechs, sieben oder acht Züge. Als Teilstandort böten sich laut der Stadtverwaltung das zurzeit nicht genutzte Schulgebäude an der Wilhelm-Strauß-Straße sowie die Hauptschule Kirschhecke an. Doch auch in diesem Fall würden laut der Verwaltung zum Teil erhebliche bauliche Erweiterungsmaßnahmen nötig.