Zeugen: Angeklagter hat Brandstiftung angekündigt

Der Prozess gegen einen Somalier, der eine Flüchtlingsunterkunft angezündet haben soll, wurde gestern fortgesetzt.

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Im Prozess vor dem Schwurgericht, in dem sich ein Somalier (21) wegen besonders schwerer Brandstiftung und Mordversuchs verantworten muss, standen gestern der Hausmeister der Flüchtlingsunterkunft an der Carl-Diem-Straße und Polizeibeamte mit ihren Zeugenaussagen im Mittelpunkt. So erinnerte sich der Hausmeister, der in der Nacht vor dem Brand am 23. März Dienst hatte, dass der Angeklagte damals betrunken auftauchte und mit aggressivem Verhalten auffiel. „Wir versuchten, ihn zu beruhigen“, sagte der Hausmeister gestern. Dann habe sich eine Massenschlägerei entwickelt. Der Angeklagte habe immer gerufen: „Ich mache Feuer. Ich bringe euch alle um.“

„Der Angeklagte hat immer Theater gemacht“, erinnerte sich der Zeuge. Der Hausmeister rief die Polizei. Die Beamten brachten den Angeklagten in Polizeigewahrsam.

Am anderen Morgen sei der Somalier wieder nüchtern gewesen, berichtete gestern eine Polizeibeamtin. „Ich nix machen. Mit dem Feuer — das ist nichts“, habe der 21-Jährige beteuert. Die Beamtin kannte den Mann bereits von früheren Einsätzen. Er sei immer alkoholisiert und aufgebracht gewesen.

Die Frage, ob der 21-Jährige seine Tat vorher angekündigt hat, ist durchaus brisant. Denn kurz nach dem Brand war bei der Staatsanwaltschaft eine anonyme Anzeige gegen die Polizei wegen angeblicher Beihilfe zur Brandstiftung eingegangen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Polizei dauern noch an.

Der wieder nüchterne Somalier durfte am Tag des Brandes in die Asylbewerberunterkunft zurück. Dass er daraufhin im Zimmer 26 seine Matratze angezündet habe, hatte der Angeklagte am ersten Prozesstag zugegeben. Durch das sich sehr schnell ausbreitende Feuer brannte der Wohnblock der Unterkunft komplett aus.

Ein anderer Mitbewohner, der im Zimmer 28 geschlafen hat, erklärte in seiner Zeugenaussage, dass er gerufen habe: „Das war bestimmt der verrückte Somalier.“ Der Angeklagte habe bereits Wochen vor dem Feuer angekündigt: Wenn er nicht das Heim verlassen könne, würde er es anzünden, so der Mitbewohner in seiner Aussage.

Die Bewährungshelferin des Angeklagten erinnerte sich gestern, dass sich der Angeklagte aufgeregt habe, dass sein Asylantrag abgelehnt worden und er nur geduldet sei. Der Prozess wird fortgesetzt.