Explosion: Kind verliert mehrere Finger
Woher stammt selbst gebastelter Sprengkörper?
Mönchengladbach. „Das gab einen lauten Knall, ich bin auf die Straße gerannt und habe die Feuerwehr alarmiert“, sagt eine Frau. Sie will immer noch nicht glauben, was auf dem verwilderten Grundstück an der Pongser Straße passiert ist. Hier bergen um kurz nach 17.30 Uhr am Dienstag Feuerwehrleute zwei schwer verletzte Jungen, ein Spielkamerad aus dem Trio wird von Sanitätern betreut. Er weint hemmungslos. Verletzt ist er nicht, zumindest nicht äußerlich.
Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr spielten die drei Jungen im Alter von elf und zwölf Jahren „wieder einmal“ auf dem heckengeschützten, unbebauten Grundstück. Und hier vor allem in einem alten Bauwagen.
Hier sollen die Drei einen mit Klebeband gehalten, selbst gebastelten Sprengkörper gefunden haben. Die Polizei schließt nicht aus, dass sie ihn selbst hergestellt haben könnten. Der Zwölfjährige sei mit dem Gegenstand in einen in der Nähe des Bauwagens stehenden „Anhänger mit Deckel“ gestiegen und habe mit einem Feuerzeug die Zündschnur angesteckt. Hier kam es dann zu der folgenschweren Explosion.
Ersten Angaben zufolge erlitt der Junge schwerste Verletzungen an der linken Hand und am linken Bein. Er wurde mit einem Hubschrauber zu einer Duisburger Spezialklinik gebracht. Ein Notarzt, der medizinische Hilfe leistete, äußerte die Befürchtung, dass der Schüler seine Hand verlieren werde. Die Verletzungen seien nämlich „gravierend“ (Update: Die Hand konnte in einer Notoperation gerettet werden, das Kind verlor jedoch mehrere Finger und wurde in ein künstliches Koma versetzt)
Ein Spielkamerad, der beim Zündeln zugeschaut habe, zog sich erhebliche Augenverletzungen zu und wurde in einem Rettungswagen zu den Krefelder Kliniken gefahren.
Polizeibeamte nahmen ihre Ermittlungen auf. Sie interessiert vor allem die Antwort auf die Frage, woher der Sprengkörper stammt.