Fahnder nehmen Salafisten in Mönchengladbach fest
Laut Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.
Mönchengladbach. Beamte des federführenden Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württemberg haben am Montag — unterstützt von Kollegen aus Nordrhein-Westfalen — in den frühen Morgenstunden zwei Wohnungen in Mönchengladbach und Düsseldorf durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen „einen 33-jährigen, in der Salafisten-Szene aktiven Deutschen“. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Focus“ soll es sich um Sven Lau handeln. Auf Nachfrage der WZ dementierte die Staatsanwaltschaft diesen Namen nicht.
Der Beschuldigte gehört nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart „seit mehreren Jahren zum Kreis einflussreicher salafistischer Prediger in Deutschland und ist als ideologisches Bindeglied bekannter überregionaler salafistischer Netzwerke einzuschätzen“. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wirft ihm vor, für den gewaltsamen Kampf gegen den syrischen Staat Geld- und Sachleistungen gesammelt, entgegengenommen oder zur Verfügung gestellt zu haben.
Bei den Durchsuchungen wurden mehrere Notebooks und Mobiltelefone, ein vierstelliger Geldbetrag sowie schriftliche Unterlagen sichergestellt. Der Beschuldigte wurde am Montag einem Haftrichter vorgeführt, der den bereits bestehenden Haftbefehl in Vollzug setzte.
Gemeinsam mit einem 24-jährigen Stuttgarter, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, soll der Festgenommene im Oktober 2013 einen 37-jährigen Deutschen dazu angestiftet haben, zusammen mit dem Stuttgarter nach Syrien auszureisen, um dort mit dschihadistischen Truppen im Bürgerkrieg gegen die syrische Regierung zu kämpfen. Die Ausreise konnte jedoch verhindert werden. Im dem zur geplanten Ausreise benutzten Fahrzeug wurden Tarnkleidung, zwei Nachtsichtgeräte im Wert von mehreren Tausend Euro sowie 5500 Euro Bargeld aufgefunden.
Der Beschuldigte soll außerdem zwei Männer aus NRW dazu angestiftet haben, als humanitäre Hilfsfahrt getarnt mit einem zuvor über Spendengelder beschafften Notarztwagen und mehreren Tausend Euro im Februar von Mönchengladbach aus nach Syrien zu fahren. Mit dem Auto und dem Geld sollte laut Staatsanwaltschaft in Aleppo eine dschihadistische Gruppierung im Kampf gegen die amtierende Regierung unterstützt werden.