Gedächtnistraining: Demenz die Stirn bieten
Mönchengladbach. Der Mönchengladbacher Manfred W. Florack bietet im Januar einen Kurs für Über-50-Jährige an.
Herr Florack, Sie sind zertifizierter Gedächtnistrainer, wie kamen Sie dazu?
Manfred W. Florack: Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Awo ergab sich bereits vor zwei Jahren die Möglichkeit, Gedächtnistraining für Senioren anzubieten. Heute werden wir immer älter und so ist es für alle wichtig, möglichst lange geistig fit zu bleiben. Dieses interessante Thema hat mich dazu bewegt, im letzten Jahr die Ausbildung zum zertifizierten Gedächtnistrainer beim Bundesverband Gedächtnistraining zu absolvieren.
Um was geht es beim Gedächtnistraining?
Florack: Beim Gedächtnistraining werden zwölf Trainingsziele verfolgt — unter anderem Konzentration, Merkfähigkeit oder Fantasie und Kreativität. Da der ganze Körper — Körper, Geist, Seele — trainiert wird, gehören auch Entspannungs- und Bewegungsübungen zum Programm. Die Aktivierung des gesamten Organismus hebt das körperliche und geistige Wohlbefinden.
Unterscheidet sich Gedächtnistraining für Senioren vom Training für Jüngere, zum Beispiel Schüler oder Geschäftsleute?
Florack: Bei Schülern wird dabei auf Merkstrategien speziell für den schulischen Wissensstoff, oder auch auf die Entwicklung und Stärkung der Selbstsicherheit und des Selbstvertrauens eingegangen. Für berufstätige Teilnehmer oder Geschäftsleute wird die Merkfähigkeit speziell für Namen, Telefonnummern oder Termine berücksichtigt. Da ältere Erwachsene oder Senioren den überwiegenden Anteil der Teilnehmer darstellen, wird hier noch eine Unterscheidung zwischen fitten und ungeübten Erwachsenen und demenziell veränderten Teilnehmern vorgenommen.
Kann man mit Gedächtnistraining Alzheimer vorbeugen oder es damit behandeln?
Florack: Das Gedächtnistraining kann auch bei Alzheimer-Demenz betroffenen Menschen angewandt werden. Hier ist das Training entsprechend anzupassen, da es unterschiedliche Stufen von Demenz gibt. Ein rechtzeitiges und regelmäßiges Training kann gegebenenfalls den Beginn einer Demenz verzögern. Ab Ende Januar bieten Sie in Giesenkirchen Gedächtnistraining in einem Gruppenkurs an.
Für wen ist dieser Kurs interessant?
Florack: Ich spreche mit dem Kurs in erster Linie fitte, aber auch ungeübte Erwachsene in der Zielgruppe über 50 an. Beim Info-abend werde ich allgemein über das Thema „Ganzheitliches Gedächtnistraining“ informieren und auch einige Übungen direkt zum Mitmachen demonstrieren.
Haben Sie einen Tipp für die Alltagsvergesslichkeit, wie merke ich mir zum Beispiel Namen besser?
Florack: Um sich etwas besser merken zu können, kann man sich Eselsbrücken bauen — wie wir es alle aus der Schulzeit kennen. Bei Namen kann es auch mit einem passenden Bild funktionieren. Im Kursus werde ich mehrere Methoden vorstellen, so dass jeder Teilnehmer die für ihn beste Trainingsmethode finden kann.