Gewagte Sprünge auf neuer BMX-Anlage

BMX-Fahrer können auf einem 6000 Quadratmeter großen Gelände trainieren. Die jungen Biker sind begeistert.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. Die hohen Temperaturen halten die zehn jungen BMX-Fahrer nicht ab: Ausgiebig testen sie die neue, 6000 Quadratmeter große Anlage an den Holter Sportstätten. Giano Vacca (15) macht einen Tailwhip, er dreht also den Rahmen seines Rades um 360 Grad. Jason Pascher (19) dreht sein komplettes Rad beim Sprung.

Foto: Theo Titz

Seit zwei Wochen ist die neue Strecke in Betrieb, „und sie wird gut angenommen“, sagt Harald Weuthen, Abteilungsleiter Sport der Stadt. Jeden Tag sind derzeit etwa BMX-Fahrer vor Ort, und da es 200 bis 250 solcher Sportler in der Stadt gibt, könnten es stetig mehr werden.

Die jungen Sportler sind „total zufrieden mit der Strecke“ sagt Christopher Sturm (20). Das ist kein Wunder, den schließlich haben einige von ihnen an Planung und Bau mitgewirkt. Die Anlage ist ein „Dirt Spot“, also nur aus Erde gebaut. „Es ist gut, dass die Stadt auf unsere Wünsche eingegangen ist, dadurch ist das Ergebnis toll geworden“, sagt Sturm.

Viele der Jungs trainieren fast jeden Tag — und mussten bisher nach Duisburg, Köln oder Wuppertal fahren. Christopher Sturm, der nur wenige Minuten von der neuen Anlage entfernt wohnt, findet: „Es ist die erste Möglichkeit seit Jahren, in der Stadt vernünftig zu fahren.“ Er hat im Alter von 14 mit dem Sport angefangen. Die „Profis aus den Staaten“ haben ihn dazu gebracht.

„Ich habe mir Wettbewerbe angesehen und nach und nach immer mehr ausprobiert“, sagt der 20-Jährige. An dem Sport findet er toll, dass „man viel im Freien macht. Es gibt einen gewissen Kick beim Fahren und man lernt neue Leute kennen“. Dominik Kreuz (25) fügt hinzu: „Das Adrenalin macht süchtig.“

Während die meisten der Jungs aus Mönchengladbach und Umgebung kommen, ist Vacca aus Aachen angereist. Trotz der Entfernung kann er sich vorstellen, in den Ferien jeden Tag zu kommen. Schließlich möchte er „immer Neues dazulernen“.

„Hohen Respekt“ zollt Oberbürgermeister Norbert Bude, der am Samstag zur offiziellen Einweihung gekommen ist, den Tricks der BMX-Fahrer: „Das zeigt, dass die Anlage angenommen wird.“ Dafür, dass alles gut läuft, gibt es viele helfende Hände. So schließen die Vereinsmitglieder des Grün-Weiß Holt die Anlage morgens auf und abends zu.

Hans Pfennings vom Bike Center Pfennings hat sich um einen Container gekümmert, in dem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Kleider und Räder verstauen können. Auch Werkzeuge und Bewässerungsmöglichkeiten können dort gelagert werden.

Die Finanzierung war mit 15 000 Euro relativ günstig, weil die Erde einer nahe gelegenen Baumaßnahme der NEW für die Strecke genutzt werden konnte. Es gibt auch schon weitere Pläne: „Hier könnten zum Beispiel Schul-AGs stattfinden“, überlegt Schulrat Martin König laut.