Grundschule Hockstein freut sich auf Neubau

Eigenfinanzierung durch Beiträge hat Modellcharakter.

Mönchengladbach. Ein kleiner Beitrag jedes Einzelnen summiert sich zum Gewinn für die Gemeinschaft — der Förderverein der Gemeinschaftsgrundschule Hockstein beweist gerade, dass dieses Modell erfolgreich sein kann. Durch einen monatlichen Mehrbeitrag von 15 Euro für die Nachmittagsbetreuung finanzieren Eltern gemeinsam den dringend notwendigen Bau eines neuen Gebäudes.

Geplant ist, dort spätestens nach den Herbstferien 90 Grundschüler zu betreuen. „Jahrelang mussten wir uns mit beengten Räumen behelfen“, sagt Schulleiterin Elisabeth Boms. 60 Kinder werden zur Zeit in einem Klassenraum untergebracht, um dort zu essen, Hausaufgaben zu machen und zu spielen.

Immer wieder hatte die Schule Anträge auf einen An- oder Neubau ergänzend zu zwei bestehenden Schulgebäuden gestellt. Der Stadt fehlte das Geld. „Für das kommende Schuljahr hätten wir 30 Kinder, deren Eltern Antrag auf Nachmittagsbetreuung gestellt haben, ablehnen müssen“, sagt die Rektorin.

Die Eltern entschieden, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Mit großer Mehrheit stimmte die Schulgemeinde zu, selbst zu investieren. Bis zu 350.000 Euro könnte das Projekt kosten. In der letzten Ratssitzung haben die Parteien einstimmig beschlossen, 150.000 Euro aus der Stadtkasse dazuzugeben. Die Restsumme soll durch einen Kredit, finanziert aus zusätzlichen Elternbeiträgen, aufgebracht werden. „Wir rechnen mit einer Laufzeit von sieben bis zehn Jahren“, sagt Bouke Stoffelsma vom Förderverein.

Auch die Planung für den Neubau steht. Das neue Haus wird auf der großen Wiese des Schulhofs gebaut und ist vor allem „spielgerecht angelegt“, so Stoffelsma. Es wird aus einem einzigen Raum mit Essbereich, offener Küche und Toiletten bestehen. Ein knallroter Container mit Platz für die Garderobe und eine Leseecke wird zum Raumteiler. Auch Veranstaltungen können hier stattfinden.

Am Montag soll der Bauantrag gestellt werden. Als Nichteigentümer auf einem der städtischen Areal zu bauen, sei nicht ungewöhnlich. „Neu ist die Größenordnung“, sagt Schuldezernent Gert Fischer. Insofern habe das Projekt auch für andere Schulen Modellcharakter.