Herz-Klinik: Zwei wollen sie
Städtische Kliniken und Maria Hilf haben Interesse.
Mönchengladbach. Zwei Krankenhäuser - die Städtischen Kliniken Rheydt und das Maria Hilf - bemühen sich um eine Herz-Klinik mit angeschlossener Reha. Nachdem das "Eli" bereits vor Monaten signalisierte, auf dem weiträumig waldigen Areal der Hardterwald-Klinik ein solches Zentrum mit rund 50 chirurgischen Betten betreiben zu wollen, warf auch das "große" Maria Hilf sein Interesse in den Ring. Es stellte in Düsseldorf beim Gesundheitsminister den erforderlichen Antrag. Einen solchen Antrag hat das "Eli" bislang nicht gestellt, sagt Geschäftsführer Horst Imdahl.
Er glaubt, dass in Sachen Herz-Zentrum erst nach den Mai-Landtagswahlen im nächsten Jahr eine Entscheidung fällt. Dann werden Gespräche zur Krankenhaus-Planung geführt, Entscheidungen getroffen.
Ohnehin müssten sich dann alle vier Gladbacher Krankenhausträger an einen Tisch setzen, um auch in "Sachen Herz" eine Vereinbarung zu treffen. Die von CDU/FDP vor geraumer Zeit geforderte Zusammenarbeit der vier Häuser unter dem Motto "Wer macht was zum Wohle des Patienten" hat bislang aber nichts gebracht.
Laut Imdahl hatte die stadteigene Klinik nie vor, die Kardiologische Klinik alleine zu betreiben. "Das geht nur in Kooperation mit anderen Häusern", sagt er. Einen Investor für eine neue Klinik Hardterwald habe er immer noch, und mit Stadtsparkasse, NRW-Bank bzw. Kreditanstalt für Wiederaufbau stünden auch Finanziers zur Verfügung.
Mit der Eifel-Höhenkliniken AG Marmagen stünde auch ein Reha-Anbieter bereit.
Die "Eli-Klinik" würde gut 20 Millionen Euro kosten. Möglich, dass der Investor sie baut und die Städtischen den Komplex mietet, der 2000 Patienten im Jahr behandeln müsste, um wirtschaftlich arbeiten zu können.
Dass dem Maria Hilf das Projekt ebenfalls ein Herzensanliegen ist, verwundert nicht nur Imdahl. Maria Hilf-Geschäftsführer Joachim Püllen verfügt über beste (CDU-)politische Kontakte nach Düsseldorf. Und CDU-MdL Norbert Post sitzt in entscheidenden Gremien des Maria Hilf.
Imdahl hat aber, sagt er, nichts dagegen, wenn das Maria Hilf die Herz-Klinik an ihrem Hauptstandort Viersener Straße betreibt. "Hauptsache, der Patient hat etwas davon".
Bliebe ein Problem für das "Eli": die Jugendstil-Hardterwald-Klinik mit ihrer Geriatrie ist dringend sanierungsbedürftig. Das zu beheben, kostet viel. Auf Dauer soll die Geriatrie sowieso auf dem Rheydter Klinik-Gelände unterkommen.