Insolvenz: Das Zittern bei EGM geht nach Versammlung weiter
Kündigungen in den Werksferien?
Mönchengladbach. Beim insolventen Autozulieferer EGM Automotive GmbH an der Schwalmstraße ist ein Neubeginn ohne einen Stellenabbau nicht möglich. Das erklärten Vertreter des vorläufigen Insolvenzverwalters in einer Betriebsversammlung am Freitag. Derzeit arbeiten bei dem früheren Monforts-Unternehmen etwa 170 Personen. Wie viele Menschen betroffen sind, das wurde nicht bekannt.
EGM schlitterte Ende Juni in die Insolvenz, derzeit laufe der Betrieb „ganz gut“, und die betroffenen Mitarbeiter bekommen von der Arbeitsagentur Insolvenzgeld, bis Ende August.
Der vorläufige Insolvenzverwalter, Bernd Depping aus Essen, verhandele zwar mit Interessenten über eine Übernahme, ein positives Ergebnis liege aber noch nicht vor. Nach WZ-Informationen wird offenbar eine Lösung favorisiert, nach der ein EGM-Manager den Betrieb übernimmt. Bis zu den dreiwöchigen Betriebsferien ab dem 15. August könnte ein solcher Einstieg (Management-Buy-out) geregelt sein.
Mitarbeiter schließen nach der freitäglichen Runde bei EGM nicht aus, dass sie in den Werksferien die Kündigung erhalten. In der Insolvenz gelten verkürzte Fristen bis maximal drei Monate. Zwangsverwalter Depping kann Beschäftigte aber auch freistellen — sie würden sich dann bei der Arbeitsagentur arbeitslos melden.
Im Sommer 2007 hatte der indische Geschäftsmann Sanjay Bichu die damals pleite gegangene EGM übernommen. Doch seit 2009 sei der Geschäftsmann auf „Tauchstation“ gegangen, sagte Reimund Strauß, Geschäftsführer der IG Metall. Das Ende ist bekannt. ba