JHQ: Neues Quartier für Flüchtlinge?
Auf dem Areal könnten für bis zu 500 Asylbewerber Wohnungen bereitgestellt werden. Die bisher diskutierten Ideen, etwa ein Festivalgelände, sollen dadurch nicht behindert werden.
Mönchengladbach. Auf dem Gelände des Joint Headquarters (JHQ) könnten bald Flüchtlinge einziehen. Das Land NRW prüft derzeit die Errichtung einer Asylbewerber-Erstaufnahmestelle in einem kleineren Bereich des JHQ.
Das Gebiet, von dem die Briten bereits abgezogen sind, geht Anfang Dezember in den Besitz des Bundes über. Darüber informierte Oberbürgermeister Norbert Bude die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Senioren.
„Ob es dazu kommt, hängt jetzt zunächst von einer technischen Machbarkeitsstudie ab, deren Ergebnis wir schnellstmöglich erwarten“, sagte Bude.
Diese Prüfung soll Ergebnisse darüber liefern, ob die technischen Voraussetzungen zur Einrichtung einer solchen Anlaufstelle gegeben sind. Auf dem riesigen Areal kämen für die Einrichtung möglicherweise 20 Gebäude im westlichen Bereich in Frage. Sie gehören zum „jüngeren“ Baubestand und wurden vor zehn bis 15 Jahren errichtet.
„Dies ist lediglich ein Prozent des gesamten Gebäudebestandes, in dem bis zu 500 Menschen temporär für wenige Wochen untergebracht werden, bevor sie durch die federführende Bezirksregierung Arnsberg in andere Kommunen verteilt werden“, so Bude.
In einer solchen Erstaufnahmestelle erhalten Asylsuchende und Flüchtlinge unter anderem eine medizinische und psychologische Betreuung. Das Land sucht aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen nach geeigneten Standorten für weitere Anlaufstellen.
Im Kontext dieser Suche steht auch eine Änderung des Flüchtlingsaufnahmegesetzes, die heute auf Landesebene zur politischen Beratung eingebracht werden soll. Demnach sollen Kommunen, in denen sich zentrale Anlaufstellen befinden, von der Zuweisung der Asylsuchenden und Flüchtlingen in der Größenordnung einer solchen Erstaufnahmestelle ausgenommen werden.
„Dadurch würde sich die Situation in Mönchengladbach deutlich entspannen“, erklärte Bude vor dem Hintergrund der problematischen Unterbringungssituation, die unter anderem den Ratsbeschluss zum Bau von zwei neuen Übergangswohnheimen erforderlich gemacht hat. „Diese Kosten könnte die Stadt dann einsparen.“
Alle mit der Errichtung der zentralen Anlaufstelle zusammenhängenden Kosten werden nämlich durch das Land getragen. Bei den Planungen sei auch wichtig, dass die derzeit diskutierten Ideen für eine Nachfolgenutzung durch eine solche Anlaufstelle nicht behindert würden.