Kämpferinnen für die Rechte der Frauen

Die Soroptimistinnen Mönchengladbach feiern am Wochenende 40 Jahre Serviceclub.

Foto: A. Rietdorf

Es gibt einige Legenden über die Gründung von Soroptimist International. Eine besagt, dass eine Schulleiterin in den USA von den Rotariern eingeladen worden war, die nicht bemerkt hatten, dass es sich um eine Frau handelte. Nach der Ausladung gründet sie ihren eigenen Club. Eine andere führt die Gründung des weiblichen Serviceclubs auf eine Physiotherapeutin zurück, die eine mit den männlichen Kollegen vergleichbare Bezahlung erkämpfte. Wie dem auch sei, den Soroptimistinnen geht es darum, die Stellung der Frau in Beruf und Gesellschaft zu fördern, Seit 40 Jahren gibt es den Serviceclub berufstätiger Frauen auch in Mönchengladbach.

Der Anstoß zur Gründung war eher zufällig. „Ich habe bei einer Israel-Reise 1972 eine Soroptimistin kennengelernt, die mich mit dem Club bekannt machte“, erzählt Marelies Feinendegen, die erste Präsidentin des Mönchengladbacher Clubs. „Damals gab es noch wenige Soroptimistenclubs in Deutschland.“ Es gehen noch einige Jahre ins Land, bis auch in Mönchengladbach ein Club der „besten Schwestern“ — so die Bedeutung des Namens — in Leben gerufen wird. 19 Frauen sind dabei, jeder Beruf darf nur einmal vertreten sein, so will es die internationale Vorgabe. Heute sind 28 Mitglieder in Mönchengladbach aktiv, bundesweit sind es mehr als 6500. Einmal im Monat ist Clubtreffen in Verbindung mit einem Vortrag. „Weil wir so vielfältig aufgestellt sind, haben wir nie ein Problem, Themen zu finden“, sagt die Präsidentin. Bei allen Aktivitäten geht es auch immer um die Unterstützung der Frauenrechte.

„In den vergangenen 40 Jahren haben Frauen im Beruf in Deutschland einen großen Schritt nach vorn gemacht“, meint Feinendegen. „Es hat sich viel verändert.“ Dabei ist es den Soroptimistinnen wichtig, alle Lebensentwürfe von Frauen zu respektieren. „Es ist wichtig, auch Frauen in der Familienphase nicht zu diskriminieren“, sagt Ulrike Brodersen.

Wie bei den Serviceclubs üblich engagieren sich die Soroptimistinnen in sozialen Projekten: Sie haben Co-Stipendien für Studierende der Sozialen Arbeit finanziert, Mikro-Kredite für Frauen in Ghana bereitgestellt, elektronische Babypuppen für Förderschulen beschafft, einen Pool-Lifter für Menschen mit Behinderung bezahlt. Heute treffen sie sich zu ihrer Jubiläumsfeier im Textiltechnikum im Monforts-Quartier. Einen Geburtstagswunsch haben sie auch. „Wir brauchen Nachwuchs“, sagt Präsidentin Brodersen.