Kaffeesteuer in Millionenhöhe hinterzogen

Ab Donnerstag muss sich ein Kaufmann vor Gericht verantworten.

Mönchengladbach. Gewerbsmäßiger Betrug, Bankrott in drei Fällen, Untreue, schwere Steuerhinterziehung und falsche Versicherung an Eides statt: Die Liste der Vorwürfe ist lang, wegen derer sich ein 50-jähriger Mann aus Jüchen ab Freitag vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Mönchengladbach verantworten muss.

Die Vorwürfe reichen zurück bis ins Jahr 2006. Bereits damals soll der Inhaber einer Transportfirma in großem Stil bei Tankabrechnungen betrogen haben, so die Staatsanwaltschaft. Nachdem hohe Tankschulden aufgelaufen waren, trat er eigene Forderungen ab.

Doch die hatte er bereits an ein anderes Unternehmen abgetreten. Dann habe der Kaufmann zwei Sattelauflieger übereignet — zum Schein, wie die Staatsanwaltschaft sagt. Denn auch über diese Fahrzeuge soll der Angeklagte zuvor bereits anderweitig verfügt haben. Dabei soll ein Schaden von über 160 000 Euro entstanden sein.

Damals habe der Angeklagte zudem die Sattelanhänger verkauft, die ihm nicht gehörten. Dazu hatte er sich gegen eine eidesstattliche Versicherung über den Verlust der Kraftfahrzeugbriefe neue Papiere besorgt. Ab 2010 war der Angeklagte Geschäftsführer einer Transport- und Logistikgesellschaft. In dieser Funktion soll er in großen Mengen Röstkaffee deutscher Marken in den Niederlanden erworben haben, um ihn in Deutschland zu verkaufen.

Allerdings wurde der Kaffee nicht versteuert. Nach Berechnungen der Staatsanwaltschaft soll es sich um Millionenwerte handeln. Mehrere Millionen Kilogramm Kaffee sollen eingeführt worden sein, dabei sollen Steuern von über sieben Millionen Euro hinterzogen worden sein.