Kita-Plätze fehlen vor allem in Rheydt und Odenkirchen

Bald soll sich die Lage entspannen. Doch dieses Jahr müssen die Eltern mit einigen Absagen rechnen.

Foto: Rietdorf

Es gibt wieder mehr Kinder in der Stadt. Seit einiger Zeit steigen die Geburtenraten kontinuierlich an. EU-Bürger ziehen mit Kindern nach Mönchengladbach und auch die Kinder aus Flüchtlingsfamilien tragen zum Anstieg der Zahlen bei. Im nächsten Kindergartenjahr sind 318 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und 345 Kinder unter drei Jahren mehr zu versorgen als im laufenden Jahr. Deswegen entstehen in der ganzen Stadt neue Kitas. Eine besonders große Versorgungslücke klafft in Rheydt und Odenkirchen. Hier werden auch besonders viele Plätze für Kinder unter drei Jahren gebraucht.

Mit reinen Neubauten ist das Defizit deshalb nicht zu kompensieren, denn die U3-Kinder sollen ja, wenn sie älter werden, in der gleichen Kita bleiben können. Deshalb geht der Neubau von Kitas einher mit der anschließenden Umwandlung von Ü3- in U3-Plätzen in den schon bestehenden Einrichtungen. Nur so kann die Balance gewahrt und sichergestellt werden, dass die Kinder nicht die Kita wechseln müssen, wenn sie drei Jahre werden. Das Problem: Die Umwandlung erfolgt in einem Verhältnis von drei zu eins, das heißt, dass für drei Ü3-Plätze ein Kitaplatz für einen unter Dreijährigen entsteht. Besonders in Rheydt-West ist der Bedarf groß: Hier liegt die Versorgungsquote nur ein 66,2 Prozent bei den über Dreijährigen und bei 22,2 Prozent bei den unter Dreijährigen. Aber es wird schon kräftig gebaut. Noch im Kindergartenjahr 2018/19 sollen drei neue Einrichtungen fertig werden: an der Espenstraße, am Iltisweg und in der Klusenstraße.

An der Espenstraße wird eine Kita mit fünf Gruppen, davon zwei heilpädagogische Gruppen, errichtet, die in der ersten Jahreshälfte 2019 in Betrieb gehen soll. Am Iltisweg entsteht eine dreigruppige Einrichtung, die zu Jahresanfang eröffnet werden soll. Auch an der Klusenstraße ist eine dreigruppige neue Kita geplant, die Anfang 2019 den Betrieb aufnimmt. In Odenkirchen soll eine Kita auf dem Gelände des Hallenbades für Entspannung sorgen. Hier entsteht eine Einrichtung mit vier Gruppen, die Mitte 2019 zur Verfügung steht. Aber damit nicht genug: An der Geneickener Straße kann es schnell gehen mit einem Neubau für vier Gruppen. In Odenkirchen an der Mülgaustraße will die evangelische Kirchengemeinde ihre Kita um eine Gruppe erweitern, und an der Kölner Straße ist der Umbau eines Bauernhofs zu einer Kita geplant. Noch etliche andere Projekte sind in Planung, so dass sich die Lage im Süden der Stadt in den nächsten Monaten und Jahren deutlich entspannen wird.

Obwohl die Planbarkeit weiterhin schwierig ist. „Im Zentrum von Rheydt wechselt die Bevölkerung statistisch gesehen alle zwei Jahre“, erklärt Sozialdezernentin Dörte Schall. Das macht es nicht eben einfacher, den Bedarf an Kitaplätzen vorherzusagen. Aber die Stadt tut viel, um die Abläufe zu beschleunigen. In einer Baukonferenz sitzen alle Akteure vom Bauamt bis zu den für die Stromversorgung Zuständigen an einem Tisch, so dass schnell klar wird, ob geplante Projekte funktionieren. „Wir haben im Augenblick eine sehr dynamische Entwicklung im Bereich der Kitas“, sagt Volker Schaffrath, für die Planungen verantwortlich.

.„Es wird in diesem Jahr Absagen geben“, sagt Schaffrath, „aber ab 2019/20 erfüllen wir die Quote wieder.“ Ab Mitte 2019 werden pro Monat zwei neue Kitas fertig. „Es ist uns wichtig, dass wir den Mix der Träger beibehalten“, erklärt die Sozialdezernentin.