Betreten verboten Stadt warnt vor dünnen Eisdecken

Mönchengladbach. · Das Betreten der Seen und Weiher ist in Mönchengladbach ohnehin verboten.

Am Geroweiher hat sich eine dünne Eisschicht auf dem Gewässer gebildet.

Foto: Christopher Büttgens

Die anhaltend frostigen Temperaturen haben Seen und Gewässer wie beispielsweise die im Geropark, Schmölderpark und Stadtwald gefrieren lassen. „Doch die Minusgrade sind keine Garantie für eine begehbare und ausreichend stabile Eisdecke“, warnen die Mitarbeiter vom Mags-Bereich Grünunterhaltung.

Seit 2011 ist das Betreten aller zugefrorenen Weiher und Seen in der Stadt ohnehin verboten. Davor hieß es zumindest am Stadtwaldweiher und Beller-Mühle-Park: „Betreten auf eigene Gefahr“. Städtische Mitarbeiter prüften regelmäßig die Eisdeckendicke. Betrug sie mehr als 15 Zentimeter, nutzten das viele, um auf diesen Seen Schlittschuh zu laufen. Seit 2012 stehen an allen städtischen Gewässern Schilder mit einem Betretungsverbot.

Eiseinbrüche verliefen in der Stadt zuletzt immer glimpflich

Nicht nur aus Haftungsgründen ließ die Stadt damals einheitliche Schilder an den Seen und Weihern errichten. In den vergangenen Jahren gab es zwar in Mönchengladbach keine tragischen Unglücke auf zugefrorenen Seen, dafür aber in Nachbargemeinden. 2012 brach beispielsweise ein Niederländer auf den Krickenbecker Seen im Kreis Viersen beim Schlittschuhlaufen ein. Er konnte nur noch tot geborgen werden. 2010 musste ein Junge in Neuss reanimiert werden, weil unter ihm das Eis gebrochen war und er im Wasser unterging.

In Mönchengladbach verliefen alle Eiseinbrüche in den letzten Wintern glimpflich. Vor zwei Jahren knackte die Eisdecke unter drei Zwölfjährigen im Schmölderpark. Sie standen danach zum Glück nur bis zu den Knien im klirrend kalten Wasser. Wenige Tage zuvor war ein Junge am Geroweiher mit einem Bein eingebrochen, glücklicherweise in Ufernähe.

Die Feuerwehr in Mönchengladbach übt regelmäßig die Eisrettung, zuletzt geschehen am Montag im Bresgespark. Und da haben die Einsatzkräfte des Wachdienstes hautnah erfahren: Das Eis auf den Gewässern im Stadtgebiet ist noch extrem dünn und äußerst instabil. „Der dauerhaft herrschende Frost garantiert nicht, dass die Eisdecke auf Gewässern tragfähig ist“, sagt Oberbrandmeisterin Anja Wulf. Besonders Kinder würden jetzt oft zu unvorsichtigem Verhalten verleitet.

Die Folgen können fatal sein. „Bricht eine Person ein, erschlaffen die Muskeln innerhalb weniger Minuten bis zur Bewusstlosigkeit. Die eingebrochene Person kann sich nicht mehr an der Oberfläche halten und taucht unter“, sagt die Oberbrandmeisterin.

Die Feuerwehr gibt folgende Tipps zum Verhalten im Notfall: 1. Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen. 2. Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen – Eigensicherung beachten. 3. Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. 4. Gerettete Personen in warme Decken oder Jacken hüllen und vorsichtig erwärmen 5. Unterkühlten Personen warmen Tee geben.

Im Notfall sollte direkt der Notruf 112 gewählt werden. Und, sagt Anja Wulf, „man sollte an der Einsatzstelle auf sich aufmerksam machen“.

(ots)