Inhaber vom Hayatt Gastwirt verwirklicht seinen Lebenstraum im Denkmal

Mönchengladbach. · Nachdem die Western River Ranch ausgezogen war, stand der Tho Penningshof in Eicken leer. Nun hat Salim Osman ihn gekauft. Der Inhaber von Hayatt und Salims Grill hat dort große Pläne.

Salim Osman

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Ein Lebenstraum – so beschreibt Salim Osman sein neuestes Projekt. Er ist seit gut fünf Wochen Eigentümer des Tho Penningshof neben der Eickener Mehrzweckhalle. Er will mit seinem Restaurant Hayatt ins Eickener Zentrum ziehen. Doch nicht nur der Standort soll sich ändern. Auch für das Konzept hat sich Osman etwas ausgedacht.

Die Fenster und Wände im Tho Penningshof sind bereits gestrichen, die Balken des Fachwerks haben eine Auffrischung bekommen. Bis vor zwei Jahren war das denkmalgeschützte Gebäude noch die Heimat der Western River Ranch. Seitdem stand das Haus leer. Und Osman hat so einiges zu tun. Schließlich hat das künftige Hayatt nicht nur zwei große Säle, einen Thekenbereich und zwei Terrassen, sondern auch noch vier Kegelbahnen im Keller – plus Theke und Waschräume – sowie eine große Wohnung, die sich über das gesamte Lokal erstreckt. „Ich mache so viel wie möglich selbst und mit der Hilfe von Freunden“, sagt der Eigentümer.

Schon seit 17 Jahren hat der Mönchengladbacher Erfahrung in der Gastronomie. Ihm gehört nicht nur das Hayatt an der Rheydter Straße, sondern auch Salims Grill an der Brunnenstraße. Im neuen Hayatt will er dann das alte Konzept mit dem von Salims Grill verbinden. „Es soll abends die mediterrane Küche aus dem Hayatt geben und tagsüber regionale, deutsche Speisen, zum Beispiel Tafelspitz, Sauerbraten und Königsberger Klopse.“

Über den Gastronomieräumen
ist eine große Wohnung

Dabei legt er Wert darauf, für jeden etwas zu haben. „Die libanesisch-syrische Küche hat von Haus aus viele vegane und vegetarische Speisen, ich biete aber auch Gästen, die kein Schweinefleisch essen, Alternativen.“ Und natürlich seine Gambas. Das alte Hayatt wird er dennoch nicht aufgeben. Da er niemanden gefunden hat, der die Einrichtung übernehmen will, betreibt er das Restaurant also weiter. „Vielleicht unter dem Namen Salims Pizza – das ist aber noch nicht ganz sicher.“ Was aber sicher ist: Er wird drei Mitarbeiter in der Küche haben. „Ich habe einen Koch, der sich auf die orientalische Küche spezialisiert hat und einen, der sich mit deutschen Gerichten auskennt.“

Im Gang vor der Theke des alten Gebäudes liegt die alte Zapfsäule auf dem Boden, Osman hat sie durch ein neues Modell ersetzt. Das hat er sich auch für das restliche Gebäude überlegt. „Den alten Charme möchte ich mit neuen, modernen Elementen verbinden“, erklärt er und deutet auf die neuen Lampen an der Decke. Auch habe er einige Bilder mit abstrakten, modernen Motiven ausgesucht, die sein Restaurant schmücken sollen. Im Geiste sieht er schon große Feste, Hochzeiten und Gesellschaften vor sich. „Ich habe schon lange einen Laden gesucht, wo ich keine Nachbarn oben habe und wo auch mal Feiern stattfinden können“, schwärmt er.

Die Terrasse soll nicht nur Terrasse sein. „Hier an der Seite standen früher auch Tische, aber da kommt jetzt ein großer Spielturm für Kinder hin“, sagt der gelernte Hotelfachmann. „So können die Eltern hier in Ruhe sitzen und haben trotzdem einen Blick auf die Kinder, die sich nicht langweilen müssen.“ Hinter dem Gebäude führt ein schmaler Weg ein paar Stufen nach oben. „Dort möchte ich Show-Cooking für die Gäste auf der Terrasse veranstalten“, so der 43-Jährige. Dafür richte er die Grillstation noch passend ein.

Einige Stufen in der Tiefe verbirgt sich im ohnehin schon großen Gebäude noch mehr Raum. Vier Kegelbahnen befinden sich unter der Erde. „Hier bringe ich gerade alles in Ordnung. Ich hoffe, dass ich einige Clubs oder Gruppen finde, die hier kegeln wollen“, sagt Osman. „Der Plan B wäre, zwei der Bahnen in Bowlingbahnen umzuwandeln. Allerdings muss das noch warten. Für die Sanierung sind jetzt meine letzten Ersparnisse draufgegangen.“ Einen Raum weiter gibt es sogar eine eigene Theke. Und auch die WC-Anlagen befinden sich im Keller. „Das ist aber etwas, das mich wirklich stört“, erklärt der Inhaber. „Oben haben wir eine barrierefreie Zufahrt, deshalb versuche ich, auch noch eine ebenerdige behindertengerechte Toilette zu bauen.“

Über den Gastronomieräumen erstreckt sich eine große Wohnung, inklusive Bad und Küchenzeile sowie einigen Lagerräumen. „Ich habe vor, hier zwei Räume für das Personal einzurichten – vielleicht möchte jemand mal hier übernachten und nicht nachts noch nach Hause fahren.“

Die eine oder andere Tradition will Osman auch aus dem Hayatt mit an den neuen Standort nehmen. „Wir haben zum Beispiel Bauchtanzabende – was natürlich im Moment ausgesetzt ist.“ Und auch seine kostenlose Suppe für Bedürftige will er beibehalten. „Ich habe an einer Tankstelle in der Nähe gesehen, wie ältere Leute Pfand gesammelt haben. Das wollte ich mir nicht mit ansehen“, erkärt Osman seine Beweggründe.

Also durften sich bedürftige Gäste eine kostenlose Suppe nehmen. „Die ist für die anderen Gäste auch kostenfrei – die müssen aber etwas bestellen, um sie zu bekommen“, erklärt er. Wie er das kontrolliere? „Meine Gäste sind ehrlich.“