Ausbau-Kritik CDU-Abgeordnete sind weiter für den Autobahnausbau

Mönchengladbach · Die Christdemokraten Günter Krings und Jochen Klenner widersprechen einer Resolution von Ausbau-Gegnern.

Für einen weiteren Ausbau der A 52 sieht der Bundesverkehrswegeplan einen vordringlichen Bedarf.

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Ein Ausbau der Autobahnen 52 und 61 auf sechs Spuren im Bereich Mönchengladbach ist nach Ansicht der CDU unerlässlich. Es sei falsch, diese im Bundesverkehrswegeplan niedergelegten Projekte „gegen ebenfalls notwendige Schienenprojekte auszuspielen“, widersprachen der Mönchenladbacher CDU-Kreisvorsitzende Jochen Klenner und der Bundestagsabgeordnete Günter Krings sechs Gladbacher Inititiativen, die sich gegen eine Erweiterung der Autobahnen ausgesprochen haben.

Der Ausbau der A 52 zwischen Gladbach und Kreuz Neersen sowie der A 61 zwischen Mönchengladbach-Nord und Kreuz Wanlo steht seit etlichen Jahren im Bundesverkehrswegeplan. Im Fall der A 52 sieht er der hohen „Stauanfälligkeit“ wegen vordringlichen Ausbaubedarf, im Fall der A 61 nur einen „weiteren Bedarf mit Planungsrecht“. Die Erweiterung der A 61 ist mit 161 Millionen Euro veranschlagt, die der A 52 mit 84 Millionen Euro. Diese Kostenschätzungen seien veraltet, die Millionen sollten in den Öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV), in Schienen- und Radverkehr investiert werden, fordern die Initiativen – darunter die Naturschützer von BUND und Nabu, die Fahrgastinitiative Pro Bahn und der Radfahrclub ADFC. Für ein Verkehrswende und Maßnahmen gegen den Klimawandel dürfe auch der Individualverkehr mit Elektrofahrzeugen künftig nicht mehr so stark sein wie heute.

Der Bundesverkehrswegeplan sei eine „verkehrsträger-übergreifende Planung“, hält der CDU-Abgeordnete Krings dagegen: „42 Prozent der Gesamtmittel von rund 270 Milliarden Euro sind für Schienen-Projekte eingeplant. Wir haben diese Summe damit von 72 Milliarden auf 112 Milliarden Euro erhöht.“ Mit dem geplanten Deutschland-Takt seien viele Bahnprojekte in die höchsten Prioritätsstufen aufgenommen worden – erst in diesem Monat seien 181 unter „vordringlicher Bedarf“ eingestuft worden.

„Wir setzen uns weiter für gute Bahnverbindungen von und nach Mönchengladbach ein – zum Beispiel durch die neue S-Bahn nach Köln oder auch die Verbindungen in die Niederlande“, sagt  der CDU-Kreisvorsitzende Klenner, der auch stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss des NRW-Landtags ist. Er sagt aber auch: „Auf der A 52 haben wir extreme Verkehrsspitzen in den Hauptpendlerzeiten – das kann auch ein dringend notwendiger gleichzeitiger Ausbau des ÖPNVs nicht alleine auffangen.“

Die Autobahn 61 sei eine wichtige Achse für den Güterverkehr, von dem auch viele Arbeitsplätze abhängig seien, argumentieren die beiden Abgeordneten. „Die Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene ist richtig. Aber auch Autobahngegner sollten ihre Haltung zu Ende denken und ehrlich argumentieren. Wer den Ausbau der A 61 ablehnt, muss dann sagen, wo künftig verstärkt Güterzüge durch Mönchengladbach fahren sollen“, meinen Klenner und Krings.