Silvester in Mönchengladbach Silvester-Feuerwerk: Zwischen Ablehnung und Freude

Mönchengladbach · Die einen können es kaum erwarten, für andere ist es ein Ärgernis: Böllern an Silvester. Jedes Jahr ist das Feuerwerk ein Streitthema. Das sagen Mönchengladbacher dazu.

Sebastian Schierer, Laura und Justin-René Stein (v.l.) werden böllern.

Foto: Pardis Shafein

Lautes Knallen ist mindestens schon seit Donnerstag in Mönchengladbach zu hören. Der Verkauf von Feuerwerk hat da offiziell begonnen. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Corona-Pandemie darf das neue Jahr wieder mit Raketen eingeläutet werden. Die Diskussion um die Pyrotechnik hat allerdings keine Pause gemacht und ist in diesem Jahr neu entfacht.

(v.l.) Wilma Ahmed (60) und Danny Ida (44) finden, dass die Böllerei ganz abgeschafft werden sollte.

Foto: Pardis Shafein

Die hohe Feinstaubbelastung, das erhebliche Verletzungsrisiko und der Stress, der bei Tieren verursacht werden kann, sind Argumente derer, die gegen das Böllern sind. Auch Rücksichtnahme auf Flüchtlinge, die womöglich wegen der lauten Knallgeräusche retraumatisiert werden könnten, wird als Begründung genannt. Für Andere gehört das Feuerwerk zum Jahreswechsel fest zur Tradition und sie freuen sich, dass es wieder möglich ist. Die Gladbacher denken unterschiedlich:

(v.l.) Leonie Suckow (33) und Elisabeth Reichartz (41) sehen das Silvester-Feuerwerk wegen der Umweltverschmutzung kritisch.

Foto: Pardis Shafein

„Wir böllern schon seit Jahren nicht mehr. Das sollte komplett abgeschafft werden, vor allem wegen der Umwelt“, sagt die 60-jährige Wilma Ahmed. Das sieht Elisabeth Reichartz ähnlich. Die 41-Jährige findet den ganzen Müll, der am nächsten Tag rumliegt, „schrecklich“. Ihre Schwester vertritt die gleiche Meinung. Die 33-Jährige empfindet die Böllerei als überflüssig. „Ich wohne in Irland und da ist das Feuerwerk ohnehin illegal“, sagt Leonie Suckow.

Anders sieht das ein Passant. Für ihn ist der Jahreswechsel ein Tag, um zu feiern, und das Feuerwerk gehört für ihn zur Tradition dazu. „Vor allem die Kinder freuen sich über das Silvester-Feuerwerk“, sagt der 30-Jährige. Allerdings bevorzuge er das öffentliche Feuerwerk weil es sicherer sei. In Bezug auf die Rücksichtnahme von Kriegsflüchtlingen sagt er, dass es allgemein bekannt sei, dass Silvester gefeiert wird.

Für den 30-Jährigen Daniel gehört das Feuerwerk an Silvester mit dazu.

Foto: Pardis Shafein

So sehen das auch Justin-René Stein (19), Laura Stein (22) und Sebastian Schierer (23): „Die Geflüchteten verstehen schon, dass es sich bei den Knallgeräuschen um Silvester-Feuerwerk handelt.“

Und diejenigen, die sich fürchten, sollten sich aus ihrer Sicht am Silvesterabend lieber nicht in der Innenstadt aufhalten. Die drei freuen sich, dieses Jahr endlich wieder böllern zu dürfen, vor allem, weil es kein öffentliches Feuerwerk in Mönchengladbach geben wird.