Nachbarstreit in Wickrathhahn: Opfer war schwer herzkrank

Mutmaßlicher Täter hatte wohl keinen Tötungsvorsatz.

Foto: Rixkens

Nach dem Streit mit tödlichem Ende für einen 68-Jährigen in Wickrathhahn ist der 24-jährige Tatverdächtige seit Montagnachmittag wieder frei. Der Mann wurde dem Haftrichter vorgeführt, der zwar Haftbefehl erließ, diesen allerdings unter strengen Auflagen außer Vollzug setzte, wie es hieß. Der 24-Jährige muss sich regelmäßig mehrmals in der Woche bei der Polizei melden. Ihm wird gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Denn inzwischen ist klar: Die Verletzungen, die der 68-Jährige in der Auseinandersetzung erlitten hatte, waren nicht unmittelbar tödlich. Das hat die Obduktion ergeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Mann sei schwer herzkrank gewesen. Dennoch hätten die Verletzungen nach Angaben der Rechtsmediziner mit zum Tod des Mannes beigetragen.

Anwohner hatten den lautstarken Streit auf der Straße am Samstag gegen 23.15 Uhr bemerkt und die Polizei alarmiert, die kurze Zeit später den 68-Jährigen tot in seiner Wohnung gefunden hatte. Der 24-Jährige war daraufhin festgenommen worden. „Vieles spricht dafür, dass es keinen Tötungsvorsatz gegeben hat“, sagte Polizeisprecherin Cornelia Weber. „Wäre er gesund gewesen, wäre er nicht an den Verletzungen gestorben.“ Derzeit laufen histologische Untersuchungen, von denen sich die Ermittlungskommission Rückschlüsse auf Vorerkrankungen und Medikamente erhofft. Noch ist nicht zweifelsfrei geklärt, wie es zu dem fatalen Streit kam. Die Rechtsmedizin stellte mehrere Verletzungen am ganzen Körper fest, die auf stumpfe Gewalteinwirkung zurückzuführen sind. Demnach muss der 68-Jährige mehrmals mit einem Baseballschläger traktiert worden sein. Die Tatwaffe haben die Ermittler sichergestellt. angr