Oldtimer-Fans strömen nach Viersen
In diesem Jahr führt die Viersener Oldtimerrallye über Anrath, Tönisvorst und Kempen zum Finale nach Süchteln.
Viersen. Wenn sich der Remigiusplatz am 30. Mai kurzfristig in einen Ausstellungssalon für Oldtimer verwandelt, dann ist es wieder soweit. Traditionsgemäß startet die Viersener Oldtimerrallye, organisiert vom Motorsportclub Süchteln (MSC), dem Werbering Viersen aktiv und dem Citymanagement der Stadt Viersen, nämlich mitten in der Kreisstadt, damit viele Bürger wieder in den Genuss kommen, sich die Fahrzeuge, von denen die ältesten aus dem Jahr 1939 stammen, anzusehen und mit Fahrern fachsimplen zu können.
Unter dem Titel „Der Norden ist wunderschön“ geht es diesmal über Anrath, Tönisvorst, Hüls, Tönisberg und Schaphuysen an den Eyller See, wo die Mittagspause stattfinden wird. Von dort führt der Weg über Wachtendonk, Straelen, Herongen, Wankum, Hinsbeck und Lobberich nach Süchteln, wo ebenso traditionsgemäß das Ziel beheimatet ist. Insgesamt ist die Strecke 95 Kilometer lang. „Wie immer müssen die Fahrer nach den chinesischen Schriftzeichen fahren und Aufgaben erfüllen“, informiert Hans-Willi Pertenbreiter von der Volksbank Viersen, die seit vielen Jahren Hauptsponsor der Oldtimerrallye ist. Es gilt, Suchbilder zu finden und Fragen müssen beantwortet werden. Das sogenannte Bordbuch hat dabei Andreas Bach von der Volksbank ausgearbeitet, während Markus Fander vom MSC die Strecke ausgearbeitet hat.
Für die Rallyeleitung am 30. Mai ist Werner Dingel verantwortlich. „Wir haben rund 20 Helfer im Team, die unter anderem bei den Sonderprüfungen und Durchfahrtskontrollen in den Einsatz gehen“, berichtet Dingel, der einen Tag vor der Rallye selbst noch einmal die gesamte Strecke abfahren wird, um nach möglichen neuen Baustellen oder dergleichen Ausschau zu halten, die kurzfristig noch eine Änderung der Strecke verursachen könnten. Der allgemeine organisatorische Aufwand für das Event sei enorm, fügt Jürgen Cleven, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Viersen an.
Insgesamt gehen 150 Fahrzeuge und sieben Motorräder in vier Autoklassen und einer Motorradklasse an den Start. Mehr Oldtimer können aufgrund des Platzes nicht angenommen werden. Das Interesse sei aber groß, mitzufahren. So gibt es eine Warteliste. Fällt jemand aus, wird nachgerückt. Den Oldtimern kommt in diesem Jahr noch eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie eröffnen den Innerstädtischen Erschließungsring (IER) mit. „Nach der Fahrt durch die Fußgängerzone werden wir symbolisch ein Band am neuen Teilstück des IER zerschneiden. Von da geht die Fahrt dann weiter“, sagt Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen.
Für die Fahrer gibt es dabei ein kleines Präsent vor Ort — überreicht vom Citymanagement. Die Bürger können sich indes auf eine Oldtimerfahrt freuen. Zwar nicht auf der Strecke der Rallye, aber dafür gibt es Ringtouren in einem Bus der 50er Jahre. Zwei, die sich schon bestens auf die Ausfahrt vorbereitet haben, sind Christoph Götte und Oliver vom Berg. Der VW Käfer aus dem Jahr 1973 von Götte trägt schon sein Häkelkleid, das Astrid Götte an u vielen Abenden gehäkelt hat und vom Berg, der den Treffpunkt Citroën betreibt, hat sich für einen Oldtimer aus der Vielzahl seiner Schätzchen bedient. Er wird bei der Rallye den 58 PS starken Citroën Traction Avant fahren, das 1953 das erste Auto war, das einen Vorderradantrieb erhalten hat.