Römerbrunnen: Hochhaus Nr. 20 soll saniert werden
Die Stadt will 40 Wohnungen im Gebäude anmieten.
Grand City Property Ltd. hat als Eigentümerin der Wohnanlage Römerbrunnen einen Bauantrag für die Sanierung des Hochhauses Nr. 20 gestellt. Der seit annähernd 15 Jahren lehrstehende Turm, damals geschlossen, weil sich immer wieder Selbstmörder vom Dach hinabstürzten, hat auf 20 Etagen 112 Wohnungen. Daraus sollen durch Zusammenlegungen 96 Wohneinheiten werden. Bereits im März 2016 hatte Grand City bei der Verwaltung nachgefragt, ob die Stadt Interesse an einigen Wohneinheiten in diesem Hochhaus zur Unterbringung von Flüchtlinge habe. Die Stadt reagierte positiv. Karl Sasserath, Fraktionssprecher der Grünen, hatte nach Bekanntwerden dieses Vorgangs eine Anfrage an Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners gerichtet. „Weshalb wurden die politischen Gremien hierüber bisher nicht informiert und beteiligt?“, fragte er nach.
Die Stadt habe grundsätzlich die Bereitschaft signalisiert, 40 Wohnungen in dem sanierten Gebäude zu mieten. Diese sei allerdings mit einigen Bedingungen hinsichtlich des Mietpreises und des Ausbaustandards verknüpft, heißt es in dem Schreiben des Oberbürgermeisters. Grand City Property habe die Umbaupläne konkretisiert und der Stadt vorgelegt. In diesem Zusammenhang seien zudem diverse Verbesserungsvorschläge, die sich auf das ganze Gelände, insbesondere die zur Giesenkirchener Straße vorgelagerte Ladenzeile, vorgestellt worden.
Karl Sasserath hat bezüglich des Römerbrunnens eine ganz andere Meinung als die Verwaltung, die es im Sinne der Stadtentwicklung für sinnvoll hält, das höchste Hochhaus im Römerbrunnen zu sanieren. „Schon seit vielen Jahren wird immer wieder über den Rückbau der Hochhaus-Siedlung diskutiert, stattdessen denkt die Stadt jetzt allen Ernstes über die Reaktivierung des Hochhauses Nr. 20 nach“, sagte er. Sasserath ist sicher, dass die Sanierung unbezahlbar wird. „Ein Abriss wäre preiswerter und sinnvoller.“ Die Stadt hat in der Hochhaussiedlung bereits 45 Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet. Angesichts der zurückgehenden Flüchtlingszahlen kann sich die Verwaltung eine Nutzung der zusätzlichen angemieteten 40 Wohnungen auch für andere Personengruppen vorstellen.