Dabei wirbeln sie dünne Stäbe durch die Luft und drehen sich um die eigene Achse. Die gerade verkündete Ruhezeit scheint niemand bemerkt zu haben.

Eifrig wird weiter gehüpft und getanzt. In allen Ecken leuchten rote, orangefarbene oder blaue Gymnastikkostüme, Zöpfe wippen bei den schnellen Bewegungen auf und ab.

Mönchengladbach war am Wochenende Schauplatz der 29. internationalen deutschen Majoretten-Meisterschaft. Die erste Tanz- und Majoretten-Garde Rheydt hatte für den Wettbewerb elf Vereine aus Deutschland und dem benachbartem Ausland in die Giesenkirchener Mehrzweckhalle am Asternweg eingeladen.

Fast 300 Mädchen zwischen acht und 17 Jahren traten in verschiedenen Kategorien des Majorettensports gegeneinander an. Sie zeigten ihr Können in Solo- und Gruppenvorstellungen, Show- und Standartformationen und anderen Varianten.

"Der Majorettensport ist nicht so bekannt wie andere Tanzsportarten", erklärt Monika Güldenberg vom Rheydter Verein. Er kommt ursprünglich aus den USA. Dabei wird ein Stab aus Eisen und Hartgummi, Baton genannt, gerollt, gedreht oder geworfen. Gleichzeitig muss man bestimmte Tanzschritte zeigen."

In Deutschland hätten die Majoretten-Truppen häufig im Karneval oder bei Schützenfestumzügen Auftritte. "Gerade jetzt zur Kirmeszeit können unsere 23Mädchen zeigen, was sie drauf haben. Sie waren bisher schon oft erfolgreich", so Güldenberg stolz.

In Gladbach gäbe es auch andere Majorettenvereine, unter anderem in Eicken. Die Vitusstadt war deshalb nicht das erste Mal Veranstaltungsort der Meisterschaft.

Als der Wettbewerb weitergeht, schauen Hannah (12) und Viktoria (14) ihrer Konkurrenz aufmerksam zu. Das Berliner Mädchenteam tanzt gerade in traditionellen Kostümen mit Kopfbedeckung.

"Nicht schlecht. Es wird nicht einfach für uns", sagt Hannah, während sie aufgeregt an ihrem gelb-schwarzen Kleid zupft.