Über 100 Opfer bei EC-Betrug
Täter fertigten Karten-Dubletten an und hoben Geld ab.
Mönchengladbach. Ein böses Erwachen nach dem Einkaufen mit EC-Karte hat es in den vergangenen Tagen für über hundert Menschen aus Mönchengladbach und den Kreisen Viersen und Heinsberg gegeben. Sie alle haben irgendwann im Dezember im Hephata-Gartenshop an der Künkelstraße mit EC-Karte bezahlt — und jetzt fehlt ihnen Geld.
Von den Konten der Betroffenen sind verschiedene Beträge aus Staaten in Südamerika abgebucht worden. Bis zu mehreren tausend Euro verschwanden von den Konten, die die Opfer bei den verschiedensten Banken haben.
„Seit Anfang der Woche mehren sich die Anzeigen“, sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen. „Aber am Donnerstag wurden es auffällig viele.“ Am Mittag habe man etwa 50 Anzeigen vorliegen gehabt, bis zum Nachmittag hatte sich die Zahl mehr als verdoppelt.
Es könnten sogar rund 400 Männer und Frauen betroffen sein. Denn so viele Kunden hatten im Dezember in dem Geschäft mit ihren Karten bezahlt.
Die Ermittlungen rund um den groß angelegten Betrug stehen noch am Anfang. Das Bezahlterminal, an dem die Karten kopiert worden sein müssen, ist sichergestellt und wird derzeit kriminaltechnisch untersucht. Wie die Täter das Gerät manipulierten oder ob es unbemerkt ausgetauscht werden konnte, wissen die Ermittler noch nicht.
In den vergangenen Jahren haben die Betrügereien rund um Geld- und Bezahlautomaten rasant zugenommen. So waren jüngst Baumärkte ein beliebtes Ziel. Teilweise brachen Täter ein und tauschten Geräte unbemerkt aus.
Wer Opfer solcher Betrüger wird, muss seine Karte sofort sperren. Um das Geld zurückzubekommen, erwarten die meisten Banken einen Beleg der erstatteten Strafanzeige. Außerdem muss beim Finanzinstitut eine Schadensmeldung ausgefüllt werden. Die Banken sind gegen den Betrug versichert. Trotzdem kann es Wochen dauern, bis Opfern das Geld wieder gutgeschrieben wird. ahl