Verkehrsbilanz: 1569-mal Fahrerflucht
Es gibt auch Erfreuliches: Weniger Kinderunfälle
Mönchengladbach. Auf Gladbachs Straßen hat es im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen 8454-mal gekracht. Dabei wurden vier Menschen getötet, im Jahr zuvor waren es eben so viele. 1189 Personen erlitten leichte bis schwere Verletzungen (2005: 1143).
Erfreulich, sagt Polizei-Verkehrsdezernent Berthold Schulze, sei "die weiterhin positive Entwicklung bei den Unfällen mit Kindern". Sie sank auf 107, nach 143 im vergangenen Jahr. Diese "Talfahrt" müsse unbedingt fortgesetzt werden, meinte Schulze gestern. Auf dem Weg zur Schule verunglückten 30 Jungen und Mädchen. Ein Kind mehr als 2005.
Vor wenigen Jahren hatte Gladbach mit den meisten Kinder-Unfällen landesweit für Aufsehen in NRW gesorgt. Die engagierte Initiative "K!ds in MG" trat schließlich in Verbindung mit Polizei, Stadt und Experten der Bochumer Ruhr-Uni auf die Bremse und entwickelte Programme zu mehr Aufklärung, Kontrollen usw.. Die Bochumer wollen im Frühjahr ihren Abschlussbericht vorlegen.
Erschreckend der weiterhin hohe Anteil der Fahrerflucht nach Unfällen. 1569-mal waren die so genannten Verursacher verschwunden. Gut 40 Prozent der Personen konnten aber nach oft mühsamer Kleinarbeit identifiziert werden.
Haupt-Unfallursachen sind nach Angaben der Polizei: Fehler beim Abbiegen/Wenden - 561-mal. Die "Vorfahrt" von Fußgängern wurde 117-mal ignoriert. Probleme mit dem Abstand hatten 161 Verkehrsteilnehmer. Alkohol am Steuer wurde 116-mal registriert.
Schulze kritisiert, dass Autolenker zunehmend Probleme damit hätten, den Vorrang von Fußgängern und Radfahrern zu respektieren. Mit anderen Worten: Beim Abbiegen "übersehen" sie den Fußgänger bzw. Radler. Das führte häufiger zu schweren Verletzungen bei denjenigen, die nicht im Auto saßen.