Mordprozess Höxter: Anwalt kündigt Protest an

Paderborn (dpa/lnw) - Im Mordprozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter will sich die Angeklagte Angelika W. zum Schluss noch einmal ausführlich zu Wort melden - sehr zum Ärger der Nebenkläger.

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Zwar stehe der Angeklagten natürlich ein letztes Wort vor dem Urteil zu. Sollte sie das aber „für einen stundenlangen Monolog missbrauchen, werde ich mit meiner Klientin den Saal aus Protest verlassen“, sagte Anwalt Roland Weber der Deutschen Presse-Agentur. Er vertritt die Mutter einer der beiden Frauen, die infolge der Quälereien in Ostwestfalen ums Leben gekommen waren. Die Angeklagte hatte dem Landgericht Paderborn in einem Brief angekündigt, dass sie sich nochmals ausführlich zu Wort melden will.

Am Mittwoch beginnen nach 55 Verhandlungstagen und fast zwei Jahren Prozess die Plädoyers. Den Anfang machen Staatsanwaltschaft und Nebenkläger. Am Donnerstag folgen die zwei Anwälte des Angeklagten Wilfried W. Am 11. September sind dann in der nächsten Woche die beiden Rechtsbeistände von Angelika W. an der Reihe. Ob dann am 14. September ein Urteil fällt, hängt davon ab, wie lang das letzte Wort von Angelika W. ausfällt. Ausweichtermin ist der 5. Oktober.

Über Jahre hinweg soll das Paar mehrere Frauen aus Niedersachsen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Zwei Frauen starben nach den Quälereien. Der 48-Jährige und die 49-Jährige sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt.