Mordversuch mit Warnbake: Prozessauftakt in Düsseldorf

Düsseldorf (dpa/lnw) - Ein 31 Jahre alter Mann soll in Düsseldorf eine Warnbake samt schwerem Fuß auf ein fahrendes Auto geworfen haben. Der Angeklagte muss sich von diesem Montag an wegen versuchten Mordes vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten.

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Die Tat geschah am 15. April: Ein 46 Jahre alter Autofahrer, auf dem Beifahrersitz seine 80-jährige Mutter, will mit seinem Kombi in einen der neuen Tunnel in der Düsseldorfer Innenstadt fahren, als sein Wagen schwer getroffen wird: Buchstäblich aus heiterem Himmel stürzt eine zweieinhalb Kilogramm schwere Warnbake auf sein Auto und zertrümmert seine Windschutzscheibe.

Glück im Unglück: Der mehr als 31 Kilogramm schweren Standfuß der Warnbake verfehlt den Wagen knapp. Beide Insassen bleiben unverletzt. Der Autofahrer ruft die Polizei und nimmt selbst die Verfolgung des Verdächtigen auf. Der Mann wird kurz darauf festgenommen.

Von der Brüstung über der Tunneleinfahrt soll der 31 Jahre alter Nigerianer die Bake in den fließenden Verkehr geworfen haben. Es handelt sich um einen Arbeits- und Wohnungslosen, der der Polizei nicht zum ersten Mal über den Weg läuft: Er ist wegen Einbruch- und Gewaltdelikten aufgefallen. Außerdem soll er an einer schweren psychischen Krankheit leiden, zur Tatzeit aber einem Gutachter zufolge dennoch schuldfähig gewesen sein.

Der Verdächtige beteuerte nach der Festnahme seine Unschuld: Es müsse eine Verwechslung vorliegen, er habe die Gegenstände nicht geworfen. Das Gericht hat für den Fall bis zum 10. Oktober vier Verhandlungstage angesetzt.