Andreas Karlaganis wird neuer Theaterintendant in Düsseldorf D’Haus bekommt eine neue Leitung
DÜSSELDORF · . Die Überraschung ist gelungen. Auf den Mann aus der Schweiz hatte niemand gesetzt: Andreas Karlaganis. Er wird ab der Spielzeit 2026/27 Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses. Die Freude könne er kaum beschreiben – darüber, „dass er die Verantwortung für dieses große Haus übernehmen darf“, sagt der erfahrene Theatermann, unter dessen Mitwirkung große Inszenierungen entstanden sind.
Der Dramaturg, 1975 in Bern geboren hat, fügt bei seiner Vorstellung im Düsseldorfer Rathaus am Dienstag hinzu: „Das Düsseldorfer Theater habe ich immer verfolgt. Es hat stets wesentliche Impulse von diesem Haus gegeben.“
Karlagenis, der als Dramaturg bisher an ersten Theateradressen wie Berlin, München, Wien und Zürich mit großen Regisseuren gearbeitet hat, strahlt. Ebenso wie Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU), die sich mit der Findungskommission auf den „erfahrenen Dramaturgen“ Karlaganis in den vergangenen Monaten einigen konnten. Überzeugend waren wohl ein kompletter Spielplan, den der Schweizer vorstellte, und sein Bekenntnis: „Theater ist eine soziale Kunstform.“ Und ein zentraler Ort für die Gesellschaft – zumal in „unserer Zeit der Transformation“.
Gegen 27 Bewerber durchgesetzt hat sich Karlaganis, der bis zum Sommer leitender Dramaturg und stellvertretender künstlerischer Leiter des Wiener Burgtheaters war. Und er ist stolz, dass er „die wichtigste Kultur-Institution“ von NRW (wie Ministerin Brandes erklärte) führen wird. Begonnen hatte er 2006 als Dramaturg in Graz bei Anna Badora, die 1996-2006 Chefin am Gustaf-Gründgens-Platz war.
Neben viel Lob für den Standort und für die Kultur-Metropole Düsseldorf sprach er kurz über sein neues Team. Und über die vom heutigen Intendanten Wilfried Schulz geschaffene Dreier-Struktur. Großes Haus, Junges Schauspielhaus mit Leiter Stefan Fischer Fels und Stadt:Kollektiv mit Birgit Lengers – die Bühnen mit ihren Leitungen bleiben so bestehen, versichert er.
Klar, dass er neue Regisseure mitbringen wird. Ebenso Klassiker und Theaterstücke auch von neueren Autoren. Wenige Namen nannte er gestern: wie Sebastian Huber, sein neuer Chefdramaturg, und Philipp Hauß, Schauspieler und Philosoph.
Mit dem Ensemble von Wilfried Schulz wird Karlagenis in den nächsten Wochen Gespräche führen. Dann wird der 49-Jährige häufiger in der Landeshauptstadt sein, will mit den Düsseldorfern in Kontakt kommen und sie fragen, was für sie das Schauspielhaus überhaupt bedeutet. Man darf gespannt sein – auf die Ergebnisse und seine Intendanz.