Fußball Neues Team wächst schnell zusammen

Nach dem großen Umbruch müssen sich die Landesliga-Fußballer des SC West als Team erst noch zusammenfinden.

Nach dem großen Umbruch muss SC-West-Trainer Goran Tomic erst sein Team für die Saison finden.

Foto: Achim Blazy (abz)

(chba) Am Ende gab es für die Fußballer des SC West zwar keine Punkte, dafür aber lobende Worte vom Trainer. Goran Tomic sprach am Sonntag nach der knappen 0:1-Niederlage gegen den Aufsteiger Victoria Mennrath von einem „ordentlichen Spiel.“ Wenn man bedenkt, dass die Linksrheinischen erst wenige Tage vor dem ersten Ligaspiel in der Landesliga die letzten Spieler verpflichteten, konnte sich das Ergebnis durchaus sehen lassen.

Die Mannschaft hatte extrem wenig Zeit, um sich kennenzulernen. Tomic ist aber dennoch zufrieden, wie die Mannschaft in der kurzen Zeit zusammengewachsen ist: „Der Zusammenhalt ist schon groß. Natürlich kennt man sich noch nicht zu 100 Prozent, weil viele Spieler erst in den letzten sieben bis zehn Tagen zu uns gestoßen sind, aber man merkt schon, dass die Spieler untereinander Spaß haben.“

Ein Kanadier und sechs Japaner wurden verpflichtet

Der Kader des Oberliga-Absteigers ist völlig neu zusammengewürfelt. Neben einem Kanadier hat der SC West zum Beispiel gleich sechs Japaner von einem Engagement bei den Blau-Weißen überzeugt. Das Viertel rund um den Sportplatz an der Schorlemerstraße ist bekannt für seine große japanische Community. Dass die Oberkasseler aber gleich sechs Spieler aus Fernost verpflichtet haben, sei Zufall, sagt Tomic: „Die japanische Community kennt sich untereinander. Viele sind für den Fußball nach Deutschland gekommen. In unserem Fall ist es aber so, dass sich die Spieler teilweise nicht untereinander gekannt haben.“ Größere Sprachprobleme gebe es auf dem Platz aber nicht, versichert er: „Alle Spieler sind sehr ehrgeizig, um Deutsch zu lernen.“ Das mache es einfach, sich zu verständigen. Damit sich die Spieler noch besser kennenlernen können, plant der Verein auch abseits des Platzes teambildende Events. „Das werden wir kurzfristig auch machen. Wir finden, das ist unheimlich wichtig. Egal, ob wir jetzt Essen gehen, bowlen oder gemeinsam zusammensitzen“, sagt Tomic. Darüber hinaus ist der Kader der Oberkasseler extrem jung. Der Altersdurchschnitt liegt gerade einmal bei 23,26 Jahren. Für viele Spieler ist es zudem das erste Jahr im Seniorenbereich. Das merke man auch im Training auf dem Spielfeld, so Tomic. „Der ein oder andere muss sich noch etwas umstellen, um in Seniorenbereich Fuß zu fassen.“ Die Aufgabe für Tomic wird es also sein, in den nächsten Wochen eine Mannschaft zu formen und Spieler zu finden, die auf dem Platz noch mehr Verantwortung übernehmen.

Dafür ist Tomic genau der richtige Mann. Denn der 46-Jährige war sowohl im Senioren- als auch im Juniorenbereich schon als Trainer aktiv und weiß, wie er junge Spieler entwickeln kann. Dazu hat er mit den beiden Ex-Profis Martin Wagner (u.a. SV Meppen, Hannover 96 II) und Maciej Zieba (u.a. Alemannia Aachen, Wehen Wiesbaden) zwei erfahrene Akteure an der Seite, die ihn auf dem Platz tatkräftig unterstützen.

Wie schon bei der Bewertung der sportlichen Leistung wirbt Tomic aber um Geduld: „Das ist ein Prozess, den wir gemeinsam gehen müssen.“ Die nächsten Schritte können die Linksrheinischen am Sonntag machen. Dann gastiert Tomic mit seinem Team bei der Zweitvertretung des VfB Hilden (Sonntag, 13 Uhr).