An der Büttger Straße in Neuss Kiosk-Besitzer wirft nach einem Einbruch das Handtuch
Neuss. · Diebe bescherten dem Inhaber im September 15 000 Euro Schaden.
Es ist dunkel hinter den Schaufenstern. Und das bereits seit Ende September. Viele Stammkunden fragen sich, was die Hintergründe der plötzlichen Schließung des „Kiosk Palim, Palim!“ an der Büttger Straße sind. „Aus persönlichen Gründen“ verrät lediglich ein Aushang an der Tür. Im Gespräch geht der Betreiber, der namentlich nicht genannt werden möchte, ins Detail.
Es war die Nacht auf den 30. September, die den 39-Jährigen in Schock-Starre versetzte. Damals brachen Unbekannte Täter in die Räumlichkeiten an der Büttger Straße ein und stahlen Zigaretten im Wert von 15 000 Euro. Äußerst professionell müssen sie vorgegangen sein, denn auch die scharf geschaltete Alarmanlage sollte sie nicht aufhalten. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.
Wie die Polizei damals mitteilte, wird geprüft, ob der Einbruch in Zusammenhang mit einer weiteren Straftat stehen könnte, die nur 150 Meter weiter begangen wurde. An der Hesemannstraße hebelten Unbekannte die Terrassentür zu einem Lagerraum auf, nahmen einen Autoschlüssel an sich und fuhren mit einem grauen Dacia Logan mit dem Kennzeichen NE-MR 828 davon. Wie Polizeisprecherin Daniela Dässel am Freitag mitteilte, wurde das Auto mittlerweile gefunden – abgestellt in Dortmund. „Die Ermittlungen und Spurenauswertungen dauern an“, so Dässel. Auch knapp einen Monat später könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein Zusammenhang zwischen beiden Taten besteht.
Der Kiosk-Betreiber sucht
derzeit einen Nachfolger
Für den Betreiber des „Kiosk Palim, Palim!“ hat der Einbruch schwere Folgen. Er habe Angst, dass so etwas passiert, wenn er sich im Laden befindet. „Ich habe keine Lust mehr und werde den Kiosk auch nicht wieder öffnen“, sagt der 39-Jährige, der insgesamt sieben Jahre den Kiosk an der Büttger Straße führte und sich nun beruflich umorientieren möchte. Doch es gibt auch gute Nachrichten für seine ehemalige Stammkundschaft, denn der Kiosk soll möglichst bald wieder öffnen – allerdings unter einem neuen Betreiber. „Ich suche derzeit einen Nachfolger“, sagt der 39-Jährige. Er habe in den vergangenen Monaten ohnehin mit dem Gedanken gespielt, den Kiosk-Job an den Nagel zu hängen. Die familienunfreundlichen Arbeitszeiten hätten ihm im Laufe der Jahre zugesetzt. Der folgenschwere Einbruch war schließlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte – und ihn die Reißleine ziehen ließ.
Personen, die Opfer eines Verbrechens geworden sind, lässt die Polizei nicht allein. So gibt es Opferschutzbeauftragte, die als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Dazu gehören auch die Vermittlung von adäquaten Hilfsangeboten sowie die Aufklärung über Opferrechte und den Ablauf eines gegebenenfalls folgenden Verfahrens. Auch Menschen, die in einen Verkehrsunfall involviert waren, wird geholfen. Die Hauptaufgabe der im Opferschutz tätigen Polizeibeamten besteht darin, auf regionaler Ebene Netzwerke mit Hilfeeinrichtungen wie Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen, dem „Weißen Ring“, Drogenberatungsstellen, Kirchen und anderen Einrichtungen, zu initiieren.