Treffen mit Außenminister Was Krefelds Juso-Chefin über Heiko Maas herausgefunden hat

Krefeld · Stella Rütten, die Chefin der Krefelder Jungsozialisten, hat Außenminister Heiko Maas im Saarland getroffen. Der kennt sich offenbar nicht nur in der Weltpolitik aus.

Der Außenminister ganz leger: Heiko Maas mit der Krefelder Juso-Chefin Stella Rütten im Café in Saarlouis. Foto: Rütten

Foto: WZ/Rütten

Nur wenige Menschen haben die Möglichkeit, hautnah mit einem Spitzenpolitiker auf Tuchfühlung zu gehen. Das gilt auch für jene, die politisch ganz besonders aktiv sind und ein Parteibuch besitzen. Für die Krefelder Juso-Vorsitzende Stella Rütten war es deshalb wie ein Lotteriespiel, den deutschen Außenminister Heiko Maas zu treffen. Anfang Oktober hatte sie ein zweistündiges Gespräch mit dem SPD-Mann in Saarlouis – noch heute ist sie aufgeregt, wenn sie von der Begegnung spricht, bei der es auch um Krefeld ging.

Trotz desselben Parteibuchs musste sie vor dem Treffen ihren Ausweis zeigen und die Nummer wurde registriert. „Es wurde sogar kontrolliert, was ich in meinen Taschen habe“, sagt die 27-Jährige, die sich erstmal den Bodyguards des Bundestagsabgeordneten und dessen engsten Mitarbeitern gegenübersah. Dann allerdings habe sie einen lockeren und interessierten Außenminister erlebt. „Ich hatte ihn auch schon mal auf einem Bundeskongress gesehen. Aber es ist natürlich etwas ganz anderes, wenn man die Möglichkeit hat, jemandem mit diesem Amt persönlich zu sprechen.“

Anlass des Treffens war eher ein zufälliger. „Das war eine Art Gewinnspiel“, sagt die Krefelderin. Eingeladen worden war sie von den Jusos Saar nach einer Advent-Verlosung zum Treffen mit Maas über Facebook. „Freunde von mir hatten mich verlinkt und ich wurde aus rund 500 Kontakten ausgewählt“, erklärt die Krefelder Juso-Vorsitzende, die den Außenminister in einem Café in Saarlouis traf. Der hatte offenbar seine Hausaufgaben gemacht, und sich mit der Stadt beschäftigt, in der Stella Rütten ihre politischen Geschäfte führt. „Dort spielt doch der KFC Uerdingen. Der Effenberg ist jetzt bei euch“, habe er gesagt. Keineswegs habe er sich aber nur oberflächliches Wissen angeeignet, um nur ein Interesse vorzugeben. „Es wusste genau, in welcher Liga der KFC spielt und was sportlich hier zurzeit los ist“, sagt die 27-Jährige, die ein ganz spezielles Krefeld-Geschenk für Maas dabei hatte: den Roman „Jahres aus Seide“ von Ulrike Renk.

Geredet wurde natürlich auch über Politik mit einem Statement der Juso-Chefin, dass die Politik in den Kommunen gemacht werde. Rütten: „Oft hat man ja den Eindruck, dass die Bundespolitik das vergisst.“

Außenminister hat noch einen weißen Fleck auf der Weltkarte

Und natürlich sprach der Außenminister auch über seine internationalen Erfahrungen. „Er hat über sein Treffen mit Trump geredet und war bestürzt, dass der amerikanische Präsident genau so sei, wie der Ruf, den er hat.“ Von einem „frostigen Klima“ sei dagegen die Rede bei den ersten Gesprächen mit der russischen Regierung gewesen. Und obwohl Maas ständig durch die Welt jettet, habe der Außenminister noch einen weißen Fleck auf der Landkarte. „Er will unbedingt mal die Chance haben, nach Neuseeland zu fliegen.“

Abschließendes Fazit von Stella Rütten über Maas: „Er ist ein sehr aufgeschlossener Mensch, der an der Meinung der jungen Leute interessiert ist. Ich bin froh, dass ich die Chance bekommen habe, ihn zu treffen.“

Eine Frage der Juso-Vorsitzenden blieb allerdings unbeantwortet – die nach dem Gegenbesuch in Krefeld. „Das wüsste ich auch gerne, wann er mal in unsere Stadt kommt“, sagt Stella Rütten.