Ausstattung NRW-Polizei bekommt 700 weitere Elektroschocker
Düsseldorf · Die Polizei in NRW bekommt weitere Taser. Damit können auf Distanz Elektroschocks ausgelöst werden.
Die nordrhein-westfälische Polizei bekommt 700 weitere Distanz-Elektroschockgeräte, sogenannte Taser. Die Bestellung werde voraussichtlich im ersten Quartal vorgenommen, teilte das NRW-Innenministerium am Dienstag mit. Derzeit seien bereits 744 Geräte im Einsatz. „Die Taser sind ein enormer Mehrwert für die Polizei. In den allermeisten Fällen reicht die reine Androhung, das Gerät einzusetzen“, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Im Landeshaushalt 2022 stünden für die Beschaffung der Geräte 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die NRW-Polizei hatte die Taser in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres in fünf Polizeibehörden (Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln) getestet und danach eine überwiegend positive Bilanz gezogen. Von 156 Taser-Einsätzen habe es in der Zeit 123 Androhungen und nur 31 tatsächliche Schussabgaben gegeben. Zwei Mal wurden die Geräte durch direkten Kontakt eingesetzt. Todesfälle im Zusammenhang mit den Einsätzen seien dem Innenministerium nicht bekannt geworden. Nun bekämen elf weitere Polizeibehörden dieses „Mittel der Deeskalation“ an die Hand, erklärte der Minister.
Die Elektroschock-Pistolen sind knallgelb und schon von weitem zu erkennen. Die Polizisten können zunächst einen kleinen Lichtbogen auslösen, der die Kraft des Tasers demonstriert. Im Ernstfall schießt man mit dem Gerät zwei Elektroden an Drähten auf den Angreifer, der durch Stromimpulse außer Gefecht gesetzt wird.