NRW-Umfrage: Mehrheit würde Nationalpark Senne befürworten
Bad Lippspringe/Düsseldorf (dpa/lnw) - Trotz politischer Absage an das Projekt würde die Mehrheit der Menschen in Nordrhein-Westfalen einer Umfrage zufolge einen Nationalpark Senne befürworten. Wie eine von Naturschützern in Auftrag gegebene repräsentative Befragung ergab, fänden 85 Prozent der Befragten die Einrichtung eines zweiten NRW-Nationalparks in der Heidelandschaft am Rande des Teutoburger Waldes gut.
Im Regierungsbezirk Detmold als betroffener Region fällt die Zustimmung mit 76 Prozent allerdings etwas geringer aus als im Landesschnitt.
Die Naturschutzorganisationen BUND und Nabu sowie weitere Nationalpark-Befürworter werteten das Umfrageergebnis bei der Vorstellung am Donnerstag in Bad Lippspringe als klares Signal an die Politik, am Ziel der Einrichtung eines Nationalparks festzuhalten. Zusätzlich haben die Verbände mehr als 15 000 Unterschriften gesammelt, mit denen sie sich gegen die geplante Streichung des Vorhabens aus dem Landesentwicklungsplan wenden. Das Kabinett hatte im April beschlossen, das dort festgeschriebene Ziel ersatzlos zu streichen, die Fläche so zu schützen, dass daraus ein Nationalpark entstehen kann. Die schwarz-gelbe Regierung geht davon aus, dass einem Nationalpark die erforderliche breite Akzeptanz in der Bevölkerung der Region fehlt.
Dagegen wenden sich die Naturschützer. Seit 1991 gibt es Überlegungen, die zur Zeit noch in weiten Teilen von den Briten als Truppenübungsplatz genutzte Heidelandschaft mit ihrem Artenreichtum als Nationalpark auszuweisen. Es wäre nach dem Nationalpark Eifel der zweite in NRW. Kritiker halten den hohen Schutzstatus eines Nationalparks für überflüssig.