Gericht Rapper Jigzaw lädt seine Fans zu Prozess um Messerstecherei ein

Hagen. Mit etlichen Beamten und Absperrgittern hat die Polizei am Mittwoch den Prozess gegen den Rapper Jigzaw am Landgericht Hagen abgesichert. Die Einsatzkräfte hatten sich im Vorfeld auf mehrere Hundert Fans vor dem Gebäude eingestellt.

Kollegah (l.) hatte zuletzt die Kaution für den Jigzaw (r.) gezahlt.

Foto: Kai-Uwe Hagemann

Tatsächlich hätten sich am Vormittag nur 15 bis 20 Unterstützer vor dem Gericht eingefunden, sagte ein Polizeisprecher nach Prozessbeginn. „Draußen ist es ruhig.“ Weitere Unterstützer, darunter auch der umstrittene Rapper Kollegah, verfolgten den Prozess als Zuschauer im Gebäude. „Der Saal ist gut gefüllt“, sagte ein Gerichtssprecher.

In den Saal - eigentlich das Foyer des Neubaus - passen demnach 41 Zuschauer. Zwischenfälle gab es den Angaben zufolge zunächst keine. Jigzaw muss sich in dem Berufungsverfahren vor dem Landgericht wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der Rapper war nach einer Messerstecherei vom Amtsgericht Hagen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Dagegen hat er Berufung eingelegt. Jigzaw hatte zeitweise in Untersuchungshaft gesessen und kam Anfang Juni gegen Kaution frei. Die 40 000 Euro hatte Kollegah aufgebracht und Jigzaw aus der Justizvollzugsanstalt Hagen abgeholt. Auch im Gericht waren die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, wie eine Sprecherin sagte.

Es gebe gesonderte Personen- und Ausweiskontrollen, den Zuschauern würden die Handys abgenommen. Jigzaw habe im Vorfeld in sozialen Netzwerken bei seinen Fans für den Prozess getrommelt. „Jeder der kommen will ist herzlich eingeladen !! Wir stehen zusammen und gehen zusammen rein wenn es sein muss !!“, hieß es etwa auf seinem Instagram-Profil.

Am Dienstag seien in dem Prozess Zeugen vernommen worden, sagte der Gerichtssprecher. Ein Urteil werde es sehr wahrscheinlich aber noch nicht geben. Der Prozess soll am 22. August fortgesetzt werden. Rapper-Kumpel Kollegah hatte zusammen mit Farid Bang im April trotz Antisemitismus-Vorwürfen den Musikpreis Echo erhalten. Die Verleihung an die beiden Musiker sorgte für einen Skandal, der schließlich zur Abschaffung des Preises führte. dpa