Einsatz am frühen Morgen Razzia gegen Wucher-Monteure in Essen - SEK nimmt Mann aus Clan-Milieu fest

In Essen gab es eine große Razzia falsche Monteure die Kunden ausgenommen haben. Ein Mann aus dem Clan-Milieu wurde festgenommen.

In Essen fand eine große Razzia statt (Symbolbild)

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Polizei hat mit Hilfe eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) in der Ruhrgebietsstadt Essen einen Mann (24) mit Clanbezug festgenommen, der mit fünf Komplizen Menschen mit überteuerten Monteursleistungen ausgenommen haben soll. Die Bandenmitglieder sollen sich als Schlüsseldienst, Rohrreiniger oder Kammerjäger ausgegeben und im Schnitt 1000 Euro von den Opfern verlangt haben. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) machte sich am frühen Samstagmorgen selbst ein Bild von dem Einsatz. Insgesamt waren 200 Polizisten bei der Razzia beteiligt.

Da der 24-jährige Hauptverdächtige der Polizei unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz bekannt ist, holte das SEK ihn aus seiner Wohnung. Er kam in Untersuchungshaft. Ihm wird gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Der Mann soll mit seinen Komplizen schlechte oder gar keine Arbeiten abgeliefert haben - für die dann horrende Summen aufgerufen wurden. Laut Ermittlerkreisen buchten die Verdächtigen zudem über die EC-Karten ihrer Opfer in mehreren Fällen noch mehr ab.

Laut Reul gehören alle sechs Verdächtigen zu einer größeren Bande mit Kontakten ins Clan-Milieu. Es gebe weitere Beteiligte in Callcentern, die den „angeblichen Monteuren“ die Aufträge vermittelt hätten. Deutschlandweit sei es zu 151 bekannten Betrugsfällen gekommen. Der Schaden liege bei 151 000 Euro, so Reul. Man gehe aber von weit mehr Taten aus.

„Das waren arglose Menschen, die Hilfe bestellten und Betrüger bekamen - das finde ich wirklich perfide“, sagte Reul. Mit jeder einzelnen Festnahme rücke man den kriminellen Clans „mehr und mehr auf die Pelle“, so der Innenminister: „Die sollen wissen, dass wir ihnen auf der Spur sind.“

(dpa)