Ampelschaltungen: Ratsherr Baum will ein neues Verkehrskonzept

Die Ampelschaltungen in Neuss sollen für Busse und Autos optimiert werden.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Wenn es darum geht, Menschen von A nach B zu bewegen, dann ist das nach Auffassung von Karl Heinz Baum (75) nicht nur eine Frage von Bahn und Bus, von Rad- und Fußwegsystemen.

In ein ganzheitliches Konzept müsse auch der Autofahrer eingebunden werden: Grünschaltphasen für Busse, auch auf den Durchgangsstraßen, sollten so optimiert werden, „dass auch der motorisierte Individualverkehr, Radfahrer und Fußgänger davon profitieren können“.

Sie müssten oft viel zu lange vor roten Ampeln warten. Ratsherr Baum (CDU) hat alle Chancen, seinen verkehrspolitischen Vorstellungen Gehör zu verschaffen: Er wurde zu Beginn der neuen Wahlperiode des Stadtrates zum Vorsitzenden des neuen städtischen Unterausschusses Mobilität gewählt.

Baum kündigt an, das neue Gremium werde versuchen, Grundsatzfragen zu beantworten, und werde dabei die Neusser Verkehrsentwicklung „integrativ betrachten“. Einen Schwerpunkt werde er auf die Erstellung des neuen Nahverkehrsplans legen.

Der CDU-Politiker erinnert daran, dass die Betreuung der in Neuss tätigen Verkehrsunternehmen 2019 ausläuft. Ein neuer Nahverkehrsplan sei erforderlich, weil er als Grundlage für die Ausschreibung eines neuen öffentlichen Dienstleistungsvertrages notwendig sei.

Im Kern sei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Neuss gut organisiert. Gleichwohl müssten Schwachpunkte angepackt werden („Der S-Bahn-Haltpunkt Allerheiligen hat Probleme“), auch die Straßenbahn-Führung der Linie 709 durch das Hammfeld I („Eine Handlungsempfehlung aus dem Masterplan und ein Auftrag aus dem Koalitionsvertrag mit den Grünen“).

Aber bei aller Begeisterung für den ÖPNV will Baum ebenfalls eine Lanze für den Autofahrer brechen. Die Maxime „Busse haben Vorrang“ dürfe nicht dazu führen, dass sich der Individualverkehr an Ampeln und auf Ein- und Ausfahrtstraßen zur Innenstadt staue: „Straßen sind immer noch zum Fahren da.“ Baum zeigt sich überzeugt, dass mit „intelligenteren Systemen und flexibleren Ampelschaltungen“ der Autoverkehr flüssiger gestaltet werden könne, ohne dass die Fahrt der Busse beeinträchtigt werde.