Stadtentwicklung in Dormagen Sicherheitsabstände werden eingehalten

Dormagen. · In den meisten Fällen gibt das neue Seveso-III-Gutachten eine geringere Zone vor.

Rot ist der neue Abstandsbereich, orangefarben der bisherige.

Foto: TÜV Süd

(cw-) Das Mitte der Woche vorgestellte Seveso-III-Gutachten des TÜV Süd, das der Stadt Dormagen neue Perspektiven zur Stadtentwicklung, vor allem auf großen Teilen des ehemaligen Zuckerfabrik-Geländes, bietet, stellt angemessene Sicherheitsabstände zu Industrieunternehmen fest. Grundlage der Bemessung dieser Abstände sind unter anderem Ausbreitungsberechnungen unter Berücksichtigung von Stoffeigenschaften, Wind und weiteren Faktoren.

Durch genauere Betrachtung der einzelnen Betriebe sind die Radien der Sicherheitsabstände nun nicht mehr pauschal über fast die ganze Innenstadt gezogen, sondern konkret für die Umgebung des Chemparks Dormagen und andere Bereiche der Stadt festgelegt worden. Das Gutachten wurde zudem nach dem ersten Entwurf 2017 an geänderte Sachverhalte und Szenarien angepasst, es wurden ergänzende Prüfungen und Berechnungen vorgenommen. Beteiligt waren die Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, in enger Abstimmung mit Currenta.

„Dabei haben sich in den meisten Fällen geringere Abstände ergeben“, betonte Bürgermeister Erik Lierenfeld bei der ersten Vorstellung des Gutachtens. Das betrifft vor allem große Teile des alten Zuckerfabrikgeländes und auch die Fläche am Friedhof. Nur im westlichen Bereich des Chemparks hat sich eine Linie ausgebreitet. Der Sicherheitsabstand beträgt in Dormagen bei einzelnen Anlagen bis zu 1400 Meter.

Wie Robert Ullrich, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, erläuterte: „Bei diesen Abständen handelt es sich aber nicht um starre Grenzen. Kein gesamtstädtisches Gutachten kann also die sorgfältige bauplanerische Abwägung im Einzelfall ersetzen.“ Denn bei den Flächen innerhalb des Sicherheitsabstandes handele es sich um Planungs- und nicht um Risikozonen.

Der TÜV Süd stellt das Gutachten am Donnerstag, 27. August, im Planungsausschuss vor. Auf der städtischen Webseite ist es bereits abrufbar.