(ben-) Dass der Insektenschutz in Dormagen schon länger eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich unter anderem an dem Bienenfutterautomaten, der seit ein paar Jahren an der Stadtbibliothek hängt. Bei dem gelbleuchtenden Gerät handelt es sich um einen ehemaligen Kaugummiautomaten, der einst umfunktioniert wurde. Nun ist er für die bevorstehende Blühsaison neu befüllt worden.
Dementsprechend kullern für 50 Cent keine Kaugummis aus dem Schacht des Bienenfutterautomaten, sondern regionale Wildblumensamen. Die Kapseln sind mit zwei unterschiedlichen Blühmischungen bestückt. „Lass deinen Ort aufblühen“ heißt eine Sorte und enthält eine mehrjährige und sich selbst versamende, artenreiche Spezial-Blühmischung für Wild- und Honigbienen sowie für Schmetterlinge. Die zweite Blühmischung heißt „Bienenfreund“ und bietet vor allen Dingen den Honigproduzenten ein qualitativ hochwertiges Nektar- und Pollenangebot.
„Ab Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können die Blühsamen im Hausgarten oder dem Balkon ausgesät werden. Die Aussaat leistet einen wertvollen Beitrag gegen das Insektensterben“, sagt Anke Tobies vom Dormagener Umweltteam. Die Stadtbibliothek möchte auch beim Thema Nachhaltigkeit ein Ort des Wissens und des Lernens sein. „Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, auf unkomplizierte Art und Weise einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, unterstützen wir sehr gerne“, sagt Claudia Schmidt, Leiterin der Stadtbibliothek.
Bei der Verpackung der Blühmischungen handelt es sich um Mehrwegkapseln. Nach der Aussaat sollte die Kapsel in den Rückgabebehälter neben dem Automaten eingeworfen werden. Die Kapseln werden zum erneuten Befüllen an das Sozialunternehmen „Bienenretter Manufaktur“ zurückgesendet. Die Manufaktur stellt das Füllmaterial mit heimischen Pflanzen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Vom Verkauf jeder Kapsel geht ein Förderbeitrag an die Bienenretter, um damit Projekte in Kitas und Schulen zu unterstützen.